Wienwoche 
Das linke Kulturfestival sucht "künstlerische und aktivistische Strategien, um als solidarische Agentur neue Handlungsmöglichkeiten für die Stimmlosen, für die in Wien lebenden Menschen ohne Bürgerinnen- und Bürgerrechte zu erarbeiten."
Doris Meixner

Die 13. Wienwoche will im Jahr der Nationalratswahl eine Bewegung von Nicht-Bürgerinnen und -bürgern aufbauen. Unter dem Titel "The Non-Citizen Movement" sucht das Kulturfestival, das von 13. bis 22. September stattfindet, ab sofort und bis 1. Februar "künstlerische und aktivistische Strategien, um als solidarische Agentur neue Handlungsmöglichkeiten für die Stimmlosen, für die in Wien lebenden Menschen ohne Bürgerinnen- und Bürgerrechte zu erarbeiten", hieß es am Montag.

"Vor rund 60 Jahren begann Österreich, seinen Arbeitsmarkt für Menschen aus der Türkei zu öffnen. Danach kamen und kommen Menschen aus den Philippinen, Ex-Jugoslawien und vielen anderen Ländern. Obwohl sie einen großen Beitrag zum Wohlstand dieses Landes leisten, stößt ihre Anerkennung als politische Subjekte - ebenso wie jene ihrer in Österreich aufwachsenden Nachkommen - noch immer auf zahlreiche Hürden", erklärte Jelena Micic als künstlerische Leiterin der Wienwoche in einer Aussendung. Dies gelte besonders dann, wenn Menschen ohne Dokumente hier lebten oder ihre Bewegungsfreiheit durch das "Schengen-Regime" limitiert sei. Gesucht werden Ideen, "um die soziale Realität zu verändern und die Einschränkungen - zum Beispiel für so genannte Drittstaatsangehörige - zu überwinden".

Zur Projekteinreichung, die ausschließlich online über die Website möglich sind, eingeladen werden in Wien lebende und arbeitende Kollektive, Aktionsgruppen und kooperierende Einzelpersonen. Eine Jury wählt dann die Festivalbeiträge aus. (APA, 29.1.2024)