Saugroboter von iRobot 
Mit einem Plus von 14,26 Prozent hat sich keine Produktkategorie 2023 so stark verteuert wie Saugroboter.
Der Standard/Stefan Mey

Mit 7,8 Prozent lag die Inflation 2023 in Österreich bei fast dem Vierfachen des Zielwerts, nach 8,6 Prozent im Jahr 2022. Und auch im Jahr 2024 soll die Teuerung auf einem hohen Niveau bleiben. Doch nicht nur der tägliche Einkauf der Lebensmittel, auch diverse Tech-Produkte haben sich im vergangenen Jahr verteuert, andere sind wiederum günstiger geworden.

Das zeigt eine aktuelle Analyse der Preisvergleichsplattform Geizhals.at, für welche die Durchschnittspreise ausgewählter Produktkategorien auf der Plattform im Zeitraum von 1. Jänner 2023 bis 31. Dezember 2023 mit der Vorjahresperiode verglichen wurden.

Haushaltsgeräte wurden teurer

Eine besonders starke Preissteigerung wurde somit im Bereich der Haushaltsgeräte festgestellt, und hier ist eine mehr oder weniger smarte Produktkategorie der Spitzenreiter: Reinigungsroboter wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich um 14,26 Prozent teurer. Die Preise für Waschmaschinen stiegen im Jahresvergleich durchschnittlich um 11,43 Prozent, Kühl- und Gefrierkombinationen wurden um 8,84 Prozent Prozent teurer.

Und auch wenn sie pro Stück deutlich weniger kosten als etwa ein Saugroboter oder eine Waschmaschine, so sind auch die Preise für einen kleinen Helfer des Alltags gestiegen: Powerbanks verteuerten sich 2023 durchschnittlich um 12,24 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei all diesen Produktkategorien lag die Preissteigerung somit deutlich über der allgemeinen Inflationsrate. Vergleichsweise gering war die Preissteigerung für Airfryer (4,99 Prozent), die Preise für Kaffeevollautomaten blieben mit einem durchschnittlichen Plus von 0,42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Kaum Änderung bei Smartphones und TVs

Auch wenn Smartphones und Fernseher normalerweise eher zu den teuren Anschaffungen gehören, so gibt es hier gute Nachrichten: Die Preise waren 2023 im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. So verteuerten sich Smartphones 2023 im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,61 Prozent, Fernseher verbilligten sich durchschnittlich sogar um 0,92 Prozent.

Diese Preisentwicklung zeigt sich auch, wenn man bei den Marktführern die Preise der aktuellen Modelle mit jenen der Vorgänger vergleicht. Unter anderem hatte Apple die Fans im Herbst überrascht, weil man bei den verschiedenen Versionen des iPhone 15 die Finger von der Preisschraube ließ: Das iPhone 15 und das Plus-Modell kosten weiterhin 949 Euro beziehungsweise 1.099 Euro in der Variante mit 128 GB, so wie die Vorgänger zum Marktstart. Das iPhone 15 Pro ist mit 1.199 Euro zwar teuer, jedoch um 100 Euro billiger als das Vorjahresmodell zu Marktstart.

Geizhals.at

Auch Samsung führte bei seinem Flaggschiff, dem Galaxy S24, eine leichte Korrektur zur deutlichen Preiserhöhung des Vorjahres durch: Das S24 und das S24+ sind jeweils 50 Euro billiger als die entsprechenden Vorjahresmodelle zu Marktstart. Bei den verschiedenen Versionen von Googles Pixel 8 waren hingegen Preissteigerungen in Höhe von 150 bis 200 Euro im Vergleich zum Vorjahresmodell zu verzeichnen. Allerdings wird seitens von Google unter anderem betont, dass im Gegenzug das Supportversprechen stark ausgedehnt wird.

Wo die Preise fallen

An anderer Stelle sind die Preise für ganze Produktkategorien gefallen. So haben sich Kopfhörer und Headsets im vergangenen Jahr um durchschnittlich 2,28 Prozent verbilligt. Bei Tablet-PCs sanken die Preise 2023 im Vergleich zum Vorjahr gar um 12,05 Prozent.

Nach den absurd hohen Preisen im Umfeld von Krypto-Boom und Lieferengpässen verbilligten sich Grafikkarten im vergangenen Jahr um 10,28 Prozent. SD-Speicherkarten waren 2023 um 22,90 Prozent günstiger als im Vorjahr. Die stärkste Preissenkung gab es aber bei einer damit verwandten Produktkategorie: SSD-Festplatten waren im Schnitt 34,07 Prozent billiger.

Im Sommer 2023 hatte DER STANDARD bereits berichtet, dass die Preise für SSD-Festplatten zu diesem Zeitpunkt unter fünf Cent pro Gigabyte gefallen waren. Der Grund lag in einer schwindenden Nachfrage nach PC-Komponenten im Vergleich zu den Hochzeiten der Pandemie – Stichwort Homeoffice –, wodurch die Lagerhäuser entsprechend gut gefüllt waren. Die Phase der Niedrigpreise dürfte allerdings irgendwann auch wieder ein Ende haben: Für 2024 prognostizieren Analysten bei SSDs einen Preisanstieg von bis zu 50 Prozent. (stm, 31.1.2024)