St. Pöltens Torfrau schaut einem Ball nach.
St. Pölten hatte gegen Brann das Nachsehen.
AFP/NTB/PAUL S. AMUNDSEN

Bergen – Vier Punkte bei der Premiere 2022, einen Zähler bei der zweiten Teilnahme 2023/24: Beim SKN St. Pölten ist die auch dank einer guten Auslosung erhoffte Steigerung in der Frauen-Fußball-Champions-League ausgeblieben. Statt der angepeilten sechs Punkte gegen Brann Bergen, gab es am Mittwoch wie in der NV Arena auch im Rückspiel gegen die Norwegerinnen eine bittere 1:2-Niederlage. St. Pöltens Trainerin Liese Brancao nannte vor allem "mentale Gründe" für das schwache Abschneiden.

"Die größte Sache, die wir in der Gruppenphase gelernt haben, ist, wie stark man mental sein muss. Denn jeder Fehler wird beinhart bestraft, deshalb musst du sehr stark im Kopf sein, um ein gutes Spiel abzuliefern", sagte die 42-jährige Brasilianerin. Um auf dem Niveau gewinnen zu können, dürfe man keine Sekunde nachlassen. Das gelang in den Gruppenspielen allerdings nicht, nur beim 0:0 zu Hause gegen Slavia Prag schaute ein Punktgewinn heraus. Die einzigen Tore erzielten Maria Mikolajova und Sarah Mattner-Trembleau - jeweils gegen Bergen.

Brann schlicht besser

Die beiden Partien waren im Vorhinein als Schlüsselspiele im Kampf um dem Aufstieg eingeschätzt worden, das ebenfalls erst spät entschiedene 1:2 zum Auftakt gegen die Norwegerinnen hatte dann die Gruppenmisere eingeleitet. Mit dem zweiten 1:2 zum Abschluss schloss sich ein enttäuschender Kreis. Der Sieg von Brann kam zwar durch den Treffer von Amalie Eikeland in der 91. Minute glücklich zustande, war aber verdient nach einem über weite Strecken dominanten Auftritt.

Auch Brancao gab zu, dass das Ergebnis so passieren könne. Sie hatte allerdings nicht das Gefühl, dass alles schlecht gewesen sei und versuchte das Positive in den Vordergrund zu stellen. "In der zweiten Hälfte war es eine richtig gute Leistung, da waren wir erstmals in der Gruppenphase der SKN, haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, versucht Fußball zu spielen und hatten auch die nötige Energie auf dem Platz", resümierte die SKN-Trainerin. Momentan helfe das dem Team aber nicht. "Wir sind enttäuscht, dass wir wieder nichts mitgenommen haben, das ist auf jeden Fall bitter."

"Haben einiges gelernt"

Geknickt war auch Kapitänin Jennifer Klein, laut der sich ihre Truppe aufgrund der Leistung in der zweiten Hälfte einen Punkt verdient gehabt hätte. Da habe man gegen ein sehr starkes Team einige gute Phasen gehabt. Das war aber im sechsten Anlauf zum fünften Mal zu wenig, um Zählbares mitzunehmen. "Krankheiten und Verletzungen haben das Gefüge der Mannschaft durcheinandergebracht, es war eine schwierige Champions-League-Saison", meinte die ÖFB-Teamspielerin. Insgesamt sei es sehr schade, da viel mehr drinnen gewesen wäre. "Wir haben einiges gelernt, hoffentlich können wir es nächstes Jahr besser machen."

Den Grundstein dafür gilt es mit dem Meistertitel zu legen. Das Frühjahr startet für den makellosen Tabellenführer Mitte März. Eine Woche zuvor gilt es im Cup-Viertelfinale bei Neulengbach zu bestehen. (APA, 1.2.2024)