Die meisten Besuche aller Bundesmuseen verzeichnete 2023 die Österreichische Galerie Belvedere.
Die meisten Besuche aller Bundesmuseen verzeichnete 2023 die Österreichische Galerie Belvedere.
APA/WOLFGANG HUBER-LANG

Wien - Erstmals haben die Bundesmuseen mehr als sieben Millionen Besuche verzeichnet: Exakt 7.341.032 Personen suchten 2023 eines der Häuser auf. Im Vergleich zu 2022 (5.443.624 Besuche) bedeutet dies ein Plus von rund 35 Prozent, im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau im bisherigen Rekordjahr 2019 (6.933.776 Besuche) von rund sechs Prozent, gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Freitag bekannt.

Den höchsten Zuwachs von rund 164 Prozent hatte im vergangenen Jahr die Nationalbibliothek (ÖNB): Der Anstieg von 273.969 Besuchen auf 722.300 (inklusive HdGÖ, ohne Lesesaal) erklärt sich auch damit, dass der Prunksaal 2022 von Juli bis Ende Dezember wegen Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten geschlossen was. 2023 lag man aber jedenfalls über dem Vor-Pandemie-Jahr 2019, als 686.415 Gäste die ÖNB besuchten (plus rund fünf Prozent).

Belvedere voran

Die meisten Besuche verzeichnete 2023 die Österreichische Galerie Belvedere und löste damit das Kunsthistorische Museum (KHM-Museumsverband) ab: In die Häuser des Belvedere kamen 1.834.000 im Vergleich zu 1.241.567 im Jahr davor (plus 47,72 Prozent) und 1.721.399 im Vor-Pandemie-Jahr (2023 plus 6,5 Prozent zu 2019). 1.688.509 Gäste begrüßte man im KHM-Museumsverband 2023 gegenüber 1.345.617 im Jahr davor (plus 25,48 Prozent). Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019, wo man 1.721.399 Besucher verzeichnete, ist das jedoch ein Minus von 3,2 Prozent.

Zuwächse über 20 Prozent zum Jahr davor gab es 2023 in der Albertina & Albertina modern (2023: 1.180.361 Besuche, 2022: 965.520) und im NHM/Naturhistorischem Museum (2023: 1.008.531 Besuche, 2022: 832.490). Für das NHM bedeutet das im Vergleich zu 2019 (841.869 Besuche) ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent.

Minus in Mak und Mumok

Über ein gesteigertes Besucherinteresse um rund 18 Prozent dürfen sich im Vergleich 2023 zu 2022 das Mak/Museum für angewandte Kunst (2023: 171.605 Besuche; 2022: 144.655) und das Technische Museum (2023: 515.395, 2022: 436.015) freuen. Wermutstropfen für das Mak: Im Vor-Pandemie-Jahr 2019 zählte man dort noch 219.873 Besuche; 2023 zu 2019 bedeutet das ein Minus von fast 22 Prozent).

Der geringste Zuwachs an Besuchen im Vergleich zu 2022 wurde im vergangenen Jahr im Museum Moderne Kunst (Mumok) registriert. 2023 besuchten 220.331 Personen das Haus - plus 8,12 Prozent gegenüber 2022 (203.791). Gegenüber dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 (289.237 Besucher) ist das ein Minus von fast 24 Prozent.

Neben der Anzahl der Gesamtbesuche wurden auch bei den Besucherinnen und Besuchern aus Österreich mit 2.288.397 (2019: 1.976.590) sowie bei jenen unter 19 Jahren, die die Bundesmuseen gratis betreten können, mit 1.474.546 (2019: 1.312.904) neue Höchstwerte erreicht. Ein differenziertes Bild zeigt sich laut Aussendung bei den internationalen Gästen: Während die Zahl der Besucherinnen und Besucher aus dem EU-Ausland 2023 mit 2.786.458 über dem Niveau von 2019 liegt (2.617.124), bleibt jene aus Ländern außerhalb der EU mit 1.391.738 noch darunter (2019: 1.688.905).

"Die Bundesmuseen und die Österreichische Nationalbibliothek gehören uns allen", sagte Mayer. "Umso mehr freut es mich, dass 2023 mehr Österreicherinnen und Österreicher ihre Angebote genutzt haben als je zuvor." Die Rekordzahlen seien "ein klarer Auftrag an die Kulturpolitik, auch weiterhin eine solide Finanzierung dieser wichtigen Häuser sicherzustellen". Mit der zweifachen Erhöhung der Basisabgeltung in den Jahren 2024 und 2025 sei man als Bundesregierung diesem Auftrag nachgekommen. (APA, 2.2.2024)