Mark Zuckerberg
Laut Mark Zuckerberg hat Apple das System "unattraktiv und in Widerspruch zu den EU-Plänen gestaltet".
AP/Susan Walsh

Apple sollte bereits in naher Zukunft sein Ökosystem so weit öffnen, dass auch andere Entwickler dort ihre Apps über eigene App Stores vertreiben können. Das ermöglicht der Digital Markerts Act (DMA) der Europäischen Union. Allerdings nur in Europa, und auch das nur in der Theorie. Denn in Wahrheit kritisieren CEOs diverser anderer Unternehmen, dass Apple das System extrem unattraktiv gestaltet habe.

Neben den Chefs von Epic Games und Spotify, Tim Sweeney und Daniel Ek, meldet sich nun auch jemand zu Wort, dessen Unternehmen eigentlich als Fixstarter für den Vertrieb eigener Apps auf iPhones galt: Meta-CEO Mark Zuckerberg. "Ich glaube nicht, dass die Apple-Sache für uns einen Unterschied machen wird", sagte Zuckerberg in einem Call mit Analysten anlässlich der jüngsten Bilanzpräsentation. Apple habe das System so unattraktiv und in Widerspruch zu den EU-Plänen gestaltet, dass es für jeden Entwickler schwierig sei, dort zu partizipieren – inklusive Meta selbst.

Der Teufel steckt im Detail

Während alternative App Stores laut Apple ein Sicherheitsrisiko darstellen, bestehen die EU-Gesetzgeber auf eine Öffnung. Dies setzt Apple auch um, allerdings steckt der Teufel im Detail.

So müssen Entwickler für den Vertrieb über eigene App Stores statt der üblichen 30 Prozent nur 17 Prozent und kleinere Entwickler sogar nur zehn Prozent des Umsatzes an Apple abgeben. Zusätzlich müssen sie jedoch eine "Core Technology Fee" (CTF) abliefern, die sich auf 50 Cent pro Installation beläuft, sobald eine App mehr als eine Million Mal installiert wurde.

Die Entwickler fürchten, dass sie gleich viel oder gar mehr zahlen müssen, wenn ihr Produkt eine gewisse Größe erreicht. Außerdem würden auch Entwickler von Gratis-Apps zur Kasse gebeten, wenn ihre Downloads die besagte Grenze durchbrechen.

EU wartet ab

Auf EU-Ebene ist man laut eigenen Angaben derzeit in einer abwartenden und beobachtenden Position, werde jedoch Maßnahmen ergreifen, wenn sich Apples Verhalten als rechtswidrig erweise. Als kritisches Datum gilt hier der 7. März 2024, ab dann gilt der DMA. Möglich sind dann Strafen im Ausmaß von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes.

Noch vor dem 7. März sollen laut Apple die Änderungen über das Update auf iOS 17.4 verfügbar sein. Außerdem hatte der Konzern im Rahmen der eigenen Bilanzpräsentation betont, dass nur sieben Prozent des globalen App-Store-Umsatzes aus der EU stammen. (red, 2.2.2024)