Edeka Simmel wollte ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen - das ging nach hinten los.
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Auf Prospekten der deutschen Supermarktkette Edeka Simmel wurde dieser Tage nicht nur für Lebensmittel geworben. "Für Demokratie – gegen Nazis" ließ der Händler prominent auf Werbemittel für seine Märkte in Sachsen und Thüringen drucken. Offenbar wollte Unternehmer Peter Simmel ein Zeichen setzten – in Deutschland finden seit Bekanntwerden des Treffens radikaler Rechter in Potsdam laufend Proteste gegen Rechtsextremismus statt, auch am Samstag soll es wieder eine Großdemonstration geben. Wie der Spiegel nun aber berichtete, hat sich die Supermarktkette mittlerweile von der Aktion distanziert.

"Entschuldigung, es tut mir leid, dass sich mit meinem Begriff 'Nazis' Menschen angesprochen fühlten, welche mit unserer jetzigen Regierung nicht einverstanden sind. Deshalb ist man kein Nazi", ließ Geschäftsführer Peter Simmel in einer Stellungnahme auf Facebook wissen. Das Schreiben lässt darauf schließen, dass Simmel zahlreiche negative Reaktionen auf die Werbeaktion erhalten hatte. Auf Sozialen Medien kursiert auch ein Video, dass eine Protestaktion zeigen soll. Zu sehen ist eine Gruppe an Kundinnen und Kunden, die Einkaufswägen in einer Simmel-Filiale in Dresden randvoll befüllen und dann so im Markt stehen lassen.

"Durch den Austausch mit unseren Kunden, habe ich gelernt, dass sich viel mehr Menschen mit dem Wort Nazi identifizieren, als ich dachte", so Simmel in seiner Stellungnahme weiter. Er bitte um Verzeihung, wenn er Menschen damit verletzt habe.

Das polarisierende Sujet ist online nicht mehr zu finden. Auch auf der Website der Supermarktkette findet man nur eine etwas seltsame Erklärung, in der Simmel auch betont, weiterhin zu seiner Aussage "Für Demokratie – gegen Nazis" zu stehen und erklärt, was er darunter verstehe: "Das sind für mich die Schwerverbrecher von Hitlers Nazi Regime. Menschen, welche sich eine Diktatur wie unter Hitlers Zeiten zurückwünschen." (mae, 3.2.2024)