Die Finanzmetropole hat mit einer Welle von Finanzbetrug zu kämpfen.
APA/AFP/PETER PARKS

Hongkonger Behörden konnten eine brisante Betrugsreihe aufdecken, bei der zuletzt eine Summe von 200 Millionen Hong Kong Dollar (23 Millionen Euro) an die Betrüger ausbezahlt worden waren. Der Mitarbeiter eines nicht genannten Unternehmens hatte eine Nachricht bekommen, in welcher der Chief Financial Officer seiner Firma um eine sofortige und geheime Transaktion eines hohen Geldbetrags bat. Nach anfänglichem Zögern wurde der Mitarbeiter schließlich in einer inszenierten Onlinekonferenz unter der Verwendung von Deepfakes scheinbar vertrauter Kollegen überzeugt. Der Betrug wurde erst bemerkt, als der betroffene Mitarbeiter sich bei der Firmenzentrale meldete, um sich über die getätigte Transaktion zu beraten.

Identitätsdiebstahl der Zukunft

Dieser Fall ist einer von vielen, die die Behörden aktuell in Trab halten. Wie CNN berichtet, konnte die Hongkonger Polizei in einer Pressekonferenz letzten Freitag von der Festnahme sechs Verdächtiger berichten, die im Zusammenhang mit einer Welle von Finanzbetrug stehen. Acht gestohlene Identitätskarten waren zwischen Juli und September letzten Jahres entwendet worden, um 90 Kreditanträge zu tätigen und 54 Bankkonten zu eröffnen. In wiederum 20 dieser Fälle ist Deepfake-Technologie verwendet worden, um Gesichtserkennungssoftware auszutricksen. Die Betrüger benutzten hierbei die gestohlenen Ausweise, um mithilfe von künstlicher Intelligenz die Gesichter der Opfer zu simulieren.

Neue Technologie – Neue Gefahren

Aber nicht nur ein gestohlener Ausweis kann als Datensatz für Deepfakes herhalten. Wie DER STANDARD berichtete, erregte Ende Jänner der Fall um Taylor Swift sogar in der amerikanischen Politik Aufsehen. Auf X (ehemals Twitter) durch Deepfake erstellte pornografische Bilder der Sängerin wurden von Trollen millionenfach gesehen, gespeichert und geteilt. Ein Umstand, den sogar eine Sprecherin des Weißen Hauses bei einer Pressekonferenz kommentierte: Das Weiße Haus werde alles in seiner Macht Stehende tun, um dieses Problem zu lösen (gld, 6.2.2024)