Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), zieht sich vorübergehend aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Das berichtete "Spiegel Online" am Montag unter Verweis auf eine Redaktionssitzung, wo der Schritt verkündet worden sein soll.

Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der
Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende Chefredakteurin der "Süddeutschen Zeitung".

Der Grund sind offenbar weitere Plagiatsvorwürfe, die der als "Plagiatsjäger" titulierte Stefan Weber erhoben haben soll. Sie sollen Föderl-Schmids Dissertation an der Universität Salzburg betreffen. Föderl-Schmid ist seit 2017 bei der "Süddeutschen Zeitung", davor war sie zehn Jahre lang Chefredakteurin und später auch Co-Herausgeberin des STANDARD.

Untersuchung in Auftrag gegeben

Die "Süddeutsche Zeitung" will die Causa nun laut Angaben eines Sprechers auch durch externe Unterstützung aufarbeiten, berichtet der "Spiegel". Eine "Kommission" sei mit der Untersuchung der Plagiatsvorwürfe beauftragt worden, so der "Spiegel". Außerdem habe Föderl-Schmid selbst die Universität Salzburg gebeten, ihre 1996 veröffentlichte Dissertation auf Hinweise für Fehlverhalten zu überprüfen.

Wie berichtet, hat der Branchendienst "Medieninsider" vor einigen Wochen von möglichen Plagiaten in zwei Texten von Alexandra Föderl-Schmid geschrieben. Die "SZ"-Chefredaktion hat daraufhin etwa E-Mail-Konten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überprüft, um herauszufinden, wer interne Informationen aus Redaktionskonferenzen nach außen getragen habe – DER STANDARD berichtete. (red, 5.2.2024)

Zum Thema

Nach Kritik wegen Suche nach "Maulwurf": Wie die "SZ" ihre interne Untersuchung verteidigt

Plagiatsvorwürfe: Wie "SZ"-Vizechefin Föderl-Schmid Ähnlichkeiten erklärt

Link

"SZ"-Stellungnahme zu Berichten über die "Süddeutsche Zeitung"

Medieninsider.de: Auf der Suche nach dem "Maulwurf": Süddeutsche durchleuchtet die eigenen Mitarbeiter

Spiegel.de: "SZ" durchsucht Kontaktdaten eigener Redaktion – heftige Kritik