Osman Cankaya fordert, dass der Fokus bei der Auswahl der Referees künftig "geschlechterübergreifend auf Qualität und Kompetenz" liegen müsse.
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Aufsteiger 1. FC Nürnberg hat die Leistungen der Schiedsrichterinnen in der Frauen-Bundesliga scharf kritisiert und die Öffnung für männliche Unparteiische gefordert. Der sportliche Leiter Osman Cankaya bezeichnete die Lage nach zahlreichen Fehlentscheidungen als "alarmierend" sowie "nicht mehr hinzunehmen" und prangerte "qualitative Missstände und strukturelle Defizite" beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) an.

Seine Forderung: Männer zurück an die Pfeife! "Eine kurzfristige, akute Lösung sehen wir nur in der Abschaffung der bisherigen Linie, die Spiele der 1. und 2. Frauen-Bundesliga ausschließlich von weiblichen Unparteiischen leiten zu lassen", sagte Cankaya. Der Fokus bei der Auswahl der Referees müsse künftig "geschlechterübergreifend auf Qualität und Kompetenz" liegen.

Unmittelbarer Anlass der Stellungnahme sei eine "gravierende Fehlentscheidung" des Gespanns beim 0:4 der Club-Frauen am vergangenen Samstag bei Werder Bremen. Allerdings legte Cankaya Wert darauf, dass er die Situation nicht durch die Clubbrille betrachte. "Wir sprechen hier von einer vereinsübergreifenden, ligaweiten Problematik", von der "sämtliche Vereine" betroffen seien und unter der die Liga-Attraktivität leide.

Auch Hilfe bot Cankaya an. "Bei der Entwicklung eines nachhaltigen und optimierten Ausbildungskonzeptes zur Förderung der Schiedsrichterinnen unterstützen wir gerne", sagte er, "wenngleich dies bestenfalls nur mittelfristig Abhilfe leisten kann." (sid, 6.2.2024)