Schon Anfang 2024 hätte die Austrian Airlines insgesamt zehn Boeing 787-9 Dreamliner bekommen sollen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als würden sich die neuen Langstreckenflieger für Austrian Airlines deutlich verspäten. Doch nun scheint die Lufthansa-Gruppe andere Maschinen aufgetrieben zu haben, wie die Branchenquelle "Aerotelegraph" berichtet: Austrian Airlines bekommt doch früher neue Langstreckenflugzeuge. Schon Ende Februar erhalte man den ersten von zwei Dreamlinern, bestätigte Annette Mann, Vorstandsvorsitzende der Fluggesellschaft.

Boeing 787-9 Dreamliner, Rendering.
So sollen die elf Boeing 787-9 Dreamliner der Austrian Airlines aussehen.
Austrian Airlines / Dominik Berger-Severini

Austrian Airlines baut die Flotte somit stärker aus, als bisher geplant. Derzeit betreibt die österreichische Lufthansa-Tochter neun Langstreckenjets: drei Boeing 767 und sechs Boeing 777. Bislang war immer die Rede davon, diese in die Jahre gekommenen Flieger durch zehn Boeing 787-9 zu ersetzen. Nun werden es laut Mann aber ingesamt elf Flieger, allesamt Dreamliner.

Zwei Jets aus Vietnam

Zunächst wird die aktuelle Flotte der neun älteren Jets in den kommenden Wochen um zwei Dreamliner ergänzt. Wie "Aerotelegraph" berichtet, waren die beiden kurzfristig für Austrian Airlines verfügbaren Boeing 787-9 zuvor für Bamboo Airways, eine vietnamesische Airline, unterwegs. Die zusätzlichen Flieger dienen unter anderem dazu, die neue Destination Boston bedienen zu können. Ab Ende Juni oder Anfang Juli sollen die beiden Boeing Dreamliner regulär für Nordamerika eingesetzt werden. Die Pilotinnen und Piloten von Austrian Airlines werden derzeit im Simulator für das neue Modell geschult, ab Mai sollen die ersten mit den Maschinen auf Kurzstrecken unterwegs sein.

Bamboo Airways, Vietnam, A321
Zwei Maschinen kommen von Bamboo Airways aus Vietnam, allerdings nicht dieser Airbus.
REUTERS/KHAM

Zudem hat Austrian Airlines einen Vertrag mit Braathens Regional Airlines unterzeichnet. Die schwedische Regionalfluggesellschaft wird künftig ausgewählte Strecken im Auftrag von Austrian übernehmen. Laut einer Presseaussendung geht es um acht Routen, auf denen derzeit Embraer 195 zum Einsatz kommen. Sie sollen ab dem Sommerflugprogramm 2024 teilweise oder komplett vom neuen Kooperationspartner mit ATR-Propellermaschinen bedient werden. Betroffen sind die Verbindungen zwischen Wien und Belgrad, Bologna, Graz, Klagenfurt, Košice, Leipzig, Warschau und Zagreb. Das ist auch insofern interessant, weil Austrian Airlines im Juni 2021 die letzten Propellerflugzeuge ausgemustert hat.

„Auf einigen Regionalstrecken ist die Nachfrage nach der Pandemie nicht wieder in vollem Ausmaß zurückgekehrt", erklärt Michael Trestl, ebenfalls im Vorstand der Airline. Vor allem die Geschäftsreisen seien noch immer weniger. Um diese Strecken auch zukünftig an das Drehkreuz Wien anbinden zu können, benötige man diese Maschinen. Das bedeutet, für Strecken wie die von Wien nach Klagenfurt oder Košice hat Austrian Airlines derzeit nicht die optimalen Flugzeuge, nachdem man sich 2021 auf Wunsch des Lufthansa-Vorstands von der gesamten Dash-Flotte trennen musste.

Die schwedischen Maschinen werden im Wetlease betrieben. Das bedeutet, die Flugzeuge und Crews werden von der Partnerfluggesellschaft gestellt. Lediglich das Catering kommt von Austrian Airlines. (red, 7.2.2024)