Serie
Serie "Beasts Like Us" startet am 14. Februar auf Amazon Prime.
Amazon Prime

Wien – Mit der Horrorkomödie "Beasts Like Us" startet die erste rein österreichische Originalproduktion auf Amazon Prime Video. In acht Episoden verschlägt es vier Mittzwanziger in ein Beziehungsdrama im übernatürlichen Wien, wo Ungeheuer wie Vampire mit Menschen den Alltag verbringen. Den Horrorklamauk auf den Weg zu bringen zeigte sich durchaus hürdenreich, wie Regisseur Marc Schlegel und Produzentin Constanze Schumann im APA-Interview erklären.

Pitchversuche stießen am Beginn der Corona-Zeit laut Schumann noch auf taube Ohren: "Virus, auch wenn es ein Zombievirus ist – das will man nicht sehen." Gezündet habe schließlich ein Vordringen bei Prime Video, nachdem sich der Streamingservice breiter aufgestellt habe. Da andere Sender in Österreich das Konzept "dankend abgelehnt haben", so die Produzentin, brauchte es "Player wie Amazon, die sich über etwas drübertrauen". Zumal die mit Newcomern besetzten Hauptrollen kein großes Verkaufsargument gewesen seien: "Es war in dem Fall also wirklich der Stoff."

"Mandy und die Mächte des Bösen"

Genaue Produktionskosten wurden im Interview nicht verraten, aber diese seien niedriger gewesen als bei "Mandy und die Mächte des Bösen" – die deutsch-österreichische Horrorkomödie erschien zuvor im November 2023 ebenfalls auf Prime Video. Neben Amazon erhielt "Beasts Like Us" Förderungen von FISA plus und vom Filmfonds Wien. Das Budget wurde so um 35 Prozent aufgestockt.

Für Schumann wäre es aber ein falscher Ansatz zu versuchen, mit Hollywoodproduktionen mitzuhalten, "denn da werden wir scheitern". Auch für Schlegel war es essenziell, bei den Drehs in Wien und Umgebung "mit den Mitteln, die wir bekommen haben, smart umzugehen und einen filmischen Look zu finden". Wichtig waren ihm praktische Effekte, "die das alte Horrorkino ja hat, und mit Roman Braunhofer hatten wir da einen super Maskenbildner". Eine "Pappendeckel-Sitcom" oder "alles als Kammerspiel in einem Studio" wollte Schlegel gleichzeitig vermeiden.

Dass drei der vier Hauptdarsteller nicht aus Österreich stammen, hat dem Regisseur zufolge keinen speziellen Grund. "Es war nicht so, dass wir besonders auf Deutschland gecastet haben, sondern wir haben versucht, die österreichischen Schauspieler da, wo es ging, unterzubringen." Einzig ein gesprochenes "Hochdeutsch" sei Vorgabe durch Amazon gewesen. Nachdem die Hauptbesetzung abgesegnet worden ist, sei versucht worden, bekannte Gesichter mit Blick auf "heimische Schauspieler" für Nebenrollen zu finden. So treten unter anderem Reinhard Nowak und Thomas Mraz in Gastrollen auf.

Zweite Staffel?

Ob es eine zweite Staffel geben wird, ist noch offen – aber: "Es gibt schon die ersten zwei Bücher. Peter Bruck (Co-Autor, Anm.) ist da sehr fleißig und arbeitet schon vor." Nun würden die ersten Abrufzahlen abgewartet, aber Schlegel und Schumann zeigen sich motiviert: "Wir wären bereit und würden uns freuen." (APA, 8.2.2024)