In der EU werden jährlich noch immer rund 40 Tonnen Quecksilber für Zahnamalgam verwendet.
AP

Straßburg – In der EU sollen quecksilberhaltige Zahnfüllungen ab 2025 weitgehend verboten werden. Ziel sei es, Gesundheit und Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von Quecksilber zu schützen, teilte die belgische EU-Ratspräsidentschaft mit. Ausnahmen soll es geben, wenn ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin eine solche Füllung etwa aufgrund von medizinischen Bedürfnissen des Patienten für unbedingt erforderlich hält, wie das Europaparlament in Straßburg mitteilte.

Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten einigten sich am Donnerstag auf die neuen Vorgaben. Die beiden Institutionen müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Meist ist das Formsache.

40 Tonnen Quecksilber für Zahnamalgam

Trotz quecksilberfreier Alternativen werden nach Angaben des Parlaments in der EU jährlich immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber für Zahnamalgam verwendet. Derzeitige Vorschriften verbieten solche Füllungen nur bei Kindern unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und stillenden Frauen.

Nach Angaben der Chefverhandlerin des EU-Parlaments, Marlene Mortler, einigte man sich auch darauf, dass quecksilberhaltige Lampen nur noch bis zum 30. Juni 2026 in Länder außerhalb der EU exportiert werden dürfen. Die Einigung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück, den die Behörde im Sommer vorgestellt hatte.

Das Schwermetall Quecksilber ist EU-Angaben zufolge hochgiftig. Durch das Einatmen von Quecksilberdämpfen können Gehirn, Lunge, Nieren und das Immunsystem dauerhaft geschädigt werden. In der Vergangenheit wurde das Schwermetall zum Beispiel in Batterien, Thermometern und Leuchtstoffröhren verwendet. (APA, 8.2.2024)