Earth Aid Live: Das Live Aid für den Klimawandel? Geplant ist das Festival für August 2025.
Earth Aid Live: Das Live Aid für den Klimawandel? Geplant ist das Festival für August 2025.
Photographer: Markus Gann http:/

Es war der 13. Juli 1985, als ein gigantisches Musikevent bis dato ungekannten Ausmaßes in London und Philadelphia über die Bühne ging. Rund zwei Milliarden Zuschauer aus der ganzen Welt verfolgten das Geschehen übers Fernsehen. 16 Stunden lang wurden das Wembley Stadium und das John F. Kennedy Stadium mit Konzerten beschallt. Das Aufgebot an Stars war enorm. Queen, David Bowie, Tina Turner, Madonna, Led Zeppelin oder Bob Dylan – sie alle waren zu hören. Zugunsten der Hungerhilfe in Äthiopien auch ohne Gage. Ihre Spendenaufrufe lukrierten Millionen an Dollar. Was Bob Geldof und Midge Ure mit "Live Aid" auf die Beine stellten, sollte eines der größten Wohltätigkeitskonzerte werden, das die Welt bis dahin gesehen hatte.

Etwas Ähnliches könnte nun Earth Aid Live für den Klimawandel sein. Mitte der Woche gab die britische Tageszeitung "The Guardian" bekannt, dass an einem Wochenende im August 2025 ein großes Konzert in sechs Ländern, verteilt über fünf Kontinente stattfinden soll. London, Rio de Janeiro oder Los Angeles wurden als mögliche Austragungsstätten genannt. Präsentiert wurde das Projekt in London von Konzertveranstalter Harvey Goldsmith, der zum Teil auch für Live Aid verantwortlich war.

Im Rahmen von Earth Aid Live sind bis 2035 Veranstaltungen vorgesehen, live sowie digital, berichtet auch "Rolling Stone". Ziel sei es, Spenden zu sammeln und auf die Bedeutung umfangreicher Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam zu machen. Diese sollen nicht ausschließlich auf individueller und gemeinschaftlicher Ebene ausgeführt werden. Zum Engagement aufgerufen sind ebenso Unternehmen, zudem wird auf internationale Zusammenarbeit gesetzt, zitiert die Musikzeitschrift das Pressematerial des Veranstalters. Wer genau auftritt, wurde bislang noch nicht verkündet.

Mit Privatjet zum Klimaevent?

Auch auf eine "transparente Kohlenstoffberichterstattung" und Nettonull-Emissionen bei den Events werde demnach Wert gelegt. Von "Nettonull" ist dann die Rede, wenn vermeidbare Treibhausgasemissionen in einem Unternehmen so gut wie möglich reduziert und nicht zu vermeidende Restemissionen durch geeignete Maßnahmen wieder ausgeglichen werden.

Zur Debatte steht jedenfalls, wie die Anreise der Musikgrößen geregelt wird. So wirft "Rolling Stone" die Frage auf, ob Stars tatsächlich auf klimafreundliche Segelboote oder Fahrräder setzen werden, um das Megafestival zu besuchen. Oder wird es doch eher der Privatjet? (Patricia Kornfeld, 9.2.2024)