Die bisherigen Befragungen haben noch keine Aufschlüsse über ein mögliches Motiv gebracht.
APA/MAX SLOVENCIK

Bad Vöslau – Nach dem Fund von drei Toten vergangenen Samstag in Bad Vöslau (Bezirk Baden) geht die Polizei von Doppelmord und Suizid aus. Der 77-Jährige habe "mit hoher Wahrscheinlichkeit" seine beiden Gäste erschossen, seine Wohnung in Brand gesetzt und Suizid begangen, sagte Stefan Pfandler, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, am Freitag auf APA-Anfrage. In der Lunge des Mannes seien Rauchgase entdeckt worden, bei den Besuchern aber nicht, bestätigte er einen ORF-Bericht.

Die Ergebnisse der bisherigen Ermittlungen, der Tatortarbeit und der Obduktionen lassen auf den Wohnungsbesitzer als Schützen schließen. Der 77-Jährige soll die 1956 bzw. 1969 geborenen Männer mit einer Schrotflinte und einer Faustfeuerwaffe getötet haben. Anschließend soll er an vier Stellen Feuer gelegt haben, wobei an drei Flammen entstanden, sagte Pfandler.

Motiv bleibt unklar

Aufgrund des vorläufigen Obduktionsergebnisses, wonach nur im Körper des Wohnungsbesitzers Rauchgase gefunden wurden, dürften die anderen beiden Männer aus seinem Bekannten- bzw. Freundeskreis bei Ausbruch des Brandes nicht mehr gelebt haben. Eine vierte Person sei "mit hoher Wahrscheinlichkeit" nicht involviert gewesen, hielt der Leiter des Landeskriminalamtes fest.

Das Motiv ist weiterhin ungeklärt, hier liegt laut Pfandler nun der "Hauptermittlungspunkt". Die bisherigen Befragungen hätten noch keine Aufschlüsse gebracht. "Es ist auch nicht klar, warum es dieses Treffen gegeben hat", meinte der Leiter des Landeskriminalamtes. Weitere Befragungen sollen helfen, "das Puzzle, was das Motiv betrifft, zusammensetzen zu können".

Die am Samstagnachmittag alarmierte Feuerwehr hatte drei Tote mit Schusswunden in der Wohnung entdeckt. Die Flammen wurden rasch gelöscht. In der Wohnung wurden eine Faustfeuer- und eine Langwaffe sichergestellt. (APA, 9.2.2024)