Wäre das Wasser in Venedig höher, wäre das Karnevalskostüm nass. Das Dammsystem Mose hat das verhindert.
Wäre das Wasser in Venedig höher, wäre das Karnevalskostüm nass. Das Dammsystem Mose hat das verhindert.
AFP/MARCO BERTORELLO

Venedig – Die Behörden in Venedig haben am Samstag die Aktivierung des Dammsystems Mose (Modulo Sperimentale Elettromeccanico) beschlossen, um die Lagunenstadt vor einer Überflutung zu schützen. Der Pegel erreichte wegen des Schirokko-Windes einen Stand von etwa 110 Zentimetern über dem Normalstand, wie die Gemeinde mitteilte. Die 78 Barrieren an drei Wasserstraßen der Lagune sollen den Stadtkern in den letzten Faschingstagen vor Überschwemmungen schützen.

In den kommenden Tagen bis zum Ende des Karnevals am Dienstag werden Gezeitenhöchststände von über einem Meter erwartet. Die Flutschutztore sind seit dem Jahr 2020 einsatzbereit. Das rund sechs Milliarden Euro schwere Bauprojekt war heftig umstritten. Insbesondere von Naturschutzgruppen hatte es Kritik gehagel

In der Nacht auf den 13. November 2019 hatte Venedig noch eine katastrophale Flut heimgesucht. Das Wasser – angetrieben durch den Schirokko-Wind – stieg damals auf 187 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Das war der höchste Stand seit einer verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, als 194 Zentimeter erreicht wurden.

Großer Fasching für Marco Polo

Im Zeichen des legendären Reisenden Marco Polo (1254-1324) geht in Venedig der traditionsreiche Karneval allmählich zu Ende, der zehntausende Menschen in die Lagunenstadt gelockt hat. Unter dem Motto "Gen Osten: Die unglaubliche Reise des Marco Polo" standen dieses Jahr die Festivitäten in der italienischen Lagunenstadt. Dabei wurde der Seefahrer und Entdecker Marco Polo geehrt, der vor 700 Jahren starb.

Im Mittelpunkt standen die wichtigsten Etappen von Marco Polos Leben, sowie seine Ankunft am Hof des Großkhans in China. Die Regie der Ausgabe 2024 des Karnevals von Venedig betreute erneut Massimo Checchetto, künstlerischer Leiter und Bühnenbildner des venezianischen Opernhauses La Fenice. (APA, red, 10.2.2024)