Jamal Musiala traf beim letzten Aufeinandertreffen der Bayern mit Lazio zum ersten Mal in der Champions League.
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Wien – In der Fußball-Champions-League wartet am Mittwoch (21 Uhr/Sky, ServusTV) auf den FC Bayern München im Achtelfinal-Hinspiel das Gastspiel bei Lazio in Rom. Der deutsche Rekordmeister ist beim Achten der Serie A klarer Favorit, die Truppe von Thomas Tuchel hat aber zuletzt in der Bundesliga Schwächen gezeigt. Im zweiten Duell des Tages empfängt Paris Saint-Germain Salzburg-Bezwinger Real Sociedad.

Nach der 0:3-Schlappe im Bundesligaschlager bei Bayer Leverkusen sind die Bayern froh, sich umgehend auf ihre internationalen Ambitionen konzentrieren zu können. Lazio ist eine machbare Hürde und darf als Pflichtaufgabe bezeichnet werden. Die Römer um Kapitän Ciro Immobile sind in dieser Saison in Italien selbst nur mäßig auf Touren gekommen und derzeit nicht auf einem internationalen Startplatz.

Der Druck auf die Bayern-Stars, vor allem aber auf den Trainer ist riesig. Eine Saison ganz ohne Titel droht - das gab es bei den Münchner zuletzt vor zwölf Jahren. Jupp Heynckes durfte damals bleiben und führte die Münchner im Jahr darauf zum ersten Triple der Vereinsgeschichte. Dass die Bosse mit Tuchel so geduldig wären, ist schwer vorstellbar. Erst recht nicht, wenn erstmals seit 2019 in der ersten K.o.-Runde der Champions League Endstation wäre.

Sportdirektor Christoph Freund erwartet nach der Pleite von Leverkusen eine Reaktion der Spieler. "Die Niederlage hängt nach, weil es ein wichtiges Spiel war. Wir freuen uns jetzt, dass es gleich weiter geht. ich bin überzeugt, dass wir uns morgen anders präsentieren werden", sagte er vor dem Abflug der Bayern am Dienstag. "Lazio hat viele international erfahrene Spieler. Sie haben nichts zu verlieren und werden alles in die Waagschale werfen. Sie können sehr gut verteidigen, sind sehr fleißig als Team. Daher wird es keine leichte Aufgabe."

Musialas Highlight

Tuchel dürfte deshalb seine Taktik- und Aufstellungsfehler von Leverkusen korrigieren: Es wird eine Abkehr von der dysfunktionalen Dreierkette zurück zum 4-2-3-1-System erwartet, zumal auch Lazio mit vier Mann verteidigt. Joshua Kimmich und womöglich auch Müller sollten in die Startelf rücken.

Kapitän Manuel Neuer sieht die Bayern gegen den Tabellen-Achten der Serie A als "Favorit", warnte aber: "Wir dürfen sie nicht unterschätzen!" Im Achtelfinale 2021 gewann der Rekordmeister nach einem ernüchternden 1:2 in der Liga in Frankfurt bei den Römern souverän 4:1, im Rückspiel gelang ein 2:1-Erfolg. "Der Champions-League-Abend in Rom", meinte Müller daher, "wird richtig Freude machen. Ich bin fest davon überzeugt, mit dem besseren Ende für uns."

Der Gegner sieht sich selbst als Underdog. "Wir spielen gegen eine Mannschaft auf absolutem Top-Niveau, eine der stärksten der Welt", sagte Trainer Maurizio Sarri und meinte: "Es wird ein extrem schwieriges Spiel, an der Grenze zum Unmöglichen." Die Italiener bauen vor allem auf ihre Defensivkünste.

"Wenn ein Gegner tief verteidigt, gibt es nicht so viele einfache Lösungen, da müssen wir kreativ sein. Es wird wichtig sein, dass unser Energielevel auf dem Maximum ist", sagte Jamal Musiala. Der Bayern-Offensivmann hat gute Erinnerungen an Lazio: Vor drei Jahren erzielte der damals 17-Jährige in Rom seinen ersten CL-Treffer und ist bis heute der jüngste Torschütze der Bayern in der Königsklasse.

Nicht zur Verfügung steht Trainer Tuchel Defensiv-Allrounder Konrad Laimer, der verletzte ÖFB-Teamspieler (Muskelbündelriss) trainiert allerdings bereits wieder individuell mit Ball. Winterzugang Bryan Zaragoza kehrte unterdessen nach einem grippalen Infekt ins Mannschaftstraining zurück.

Kylian Mbappé steht wieder voll im Mannschaftstraining und ist für Mittwoch einsatzbereit.
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Mbappé kehrt zurück

Derweil unternimmt Paris Saint-Germain den nächsten Anlauf zum Triumph in der Königsklasse, nach dem Achtelfinal-Aus im Vorjahr (gegen Bayern) will es PSG heuer besser machen. Gegen den La-Liga-Siebenten Real Sociedad ist der französische Meister um Kylian Mbappé daheim zu favorisieren, wenngleich sich die Pariser nur mit Mühe in der Gruppenphase hinter Borussia Dortmund und vor dem AC Milan und Newcastle United durchgesetzt haben.

Mbappé hatte am Wochenende in der League 1 gegen Lille angeschlagen gefehlt, Trainer Luis Enrique gab aber Entwarnung. "Mbappé geht es körperlich sehr gut. Es ist klar, dass wir kein Risiko eingehen wollten. Er wird für das Spiel am Mittwoch zur Verfügung stehen", erklärte der Coach.

San Sebastian wiederum überraschte im Herbst, die Basken gewannen ihre Gruppe vor Inter Mailand, Benfica Lissabon und Salzburg. Den Bundesliga-Champion besiegte man auswärts 2:0, daheim gab es ein 0:0. Die Achtelfinal-Rückspiele der Mittwoch-Partien finden am 5. März statt. (sid, APA, red, 13.2.2024)