Klagenfurter Flughafen
Der Streit um dieKlagenfurter Lufthoheit geht weiter.
Franz Miklautz

Am Dienstag fand am Handelsgericht (HG) Wien der Showdown zwischen Land Kärnten und der Lilihill-Gruppe statt – der letztlich keiner war. Dabei ging es um die Lufthoheit am Klagenfurter Flughafen. Die Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) als Flughafenmanager des Landes und die Stadt Klagenfurt hatten im vorigen Juli die Lilihill-Gruppe per Call Option vom Flughafen verabschiedet. Der Grund: Lilihill, die Immobilienfirma von Investor Franz Peter Orasch, hatte 2022 die Untergrenze von 100.000 Passagieren verfehlt. Orasch machte nur 83.000 Fluggäste. Der Unternehmer war mit 74,9 Prozent am Flughafen beteiligt. Ohne nachhaltige Erfolge.

Gescheiterter Vergleich

Gegen seine Verabschiedung aus der Gesellschaft brachte Orasch Feststellungsklage beim Handelsgericht Wien ein. Seiner Ansicht nach sei er Eigentümer geblieben, da sich im Jahr 2022 noch die Covid-Pandemie negativ auf den Betriebsablauf des Flughafens ausgewirkt habe. Also höhere Gewalt.

Die Verhandlung Orasch gegen KBV führte Richterin Theresia Angerer. Wie Behördensprecherin Barbara Rath-Ruggenthaler bekannt gab, versuchte man einen Vergleich zwischen den beiden Parteien zu erreichen. Doch dieser "scheiterte", wie Rath-Ruggenthaler auf Anfrage des STANDARD erklärt.

Lange Zeugenliste

Auch Martin Payer, Vorstand der KBV, die nunmehr wieder 80 Prozent des Flughafens besitzt (neben der Stadt Klagenfurt mit 20 Prozent), sagt, ein Vergleich sei nicht zustande gekommen. Vielmehr sei eine nächste Tagsatzung vereinbart worden. Diese soll im Juni stattfinden. Dabei sollen aufseiten von Lilihill eine Vielzahl von Zeugen einvernommen werden.

Der Flughafen Klagenfurt ist aufgrund seiner Größe von über 200 Hektar in den letzten Jahren zu einer Immobilienbegehrlichkeit geworden. Orasch wollte seine sogenannte Aviation City auf rund 50 Hektar des nicht betriebsnotwendigen Grundes bauen. Doch die Quadratmeter-Preise, die er bereit gewesen war zu bezahlen, waren Land und Stadt zu niedrig. Im Rahmen der Aviation City sollten etwa ein Hotel, eine Parkgarage, ein Konferenz-Zentrum oder ein Logistik-Center errichtet werden. Ein Gutachten des Landes zerpflückte allerdings die Vorstellungen von Orasch. (Franz Miklautz, 13.2.2024)