Das Bild zeigt PC-Schrott
Windows 11 verweigert auf älteren PCs bald seinen Dienst: Das ist aber kein Grund, seinen Oldie gleich zu schrotten.
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Im Herbst 2024 steht ein großes Update für Windows 11 an, das eine wesentliche Änderung mit sich bringt: Einige ältere PCs werden das Betriebssystem danach nicht mehr starten können. Das liegt daran, dass mit der neuen Version 24H2 ein bestimmter Befehl für Computerprozessoren (CPU) benötigt wird, den ältere Modelle nicht mehr unterstützen.

Bislang war es kein Problem, ältere Computer mit Windows 11 zu betreiben. Zumindest kein großes – über Umwege konnte das Betriebssystem immer noch auf älteren Systemen installiert werden. Wie Windows-Insider Bob Pony festgestellt hat, soll damit aber heuer noch Schluss sein. Der Grund dafür liegt an einem Befehl mit der Bezeichnung "POPCNT", die Abkürzung für "population count".

Plötzlich wichtig

Warum sich "POPCNT" auf einmal zu so einer wichtigen Komponente entwickelt hat, bleibt vorerst Microsofts Geheimnis. Tatsächlich sollen aber der Windows-Kernel wie auch USB- und Netzwerktreiber und weitere Systemdateien in dieser neuen Version darauf zurückgreifen. In modernen x86-CPUs ist "POPCNT" als Teil des SSE4-Befehlsssatzes integriert.

Bei Intel-Prozessoren wurde der Befehl mit SSE4.2 in der ersten Generation der Core-Architektur, bekannt unter dem Codenamen Nehalem, eingeführt. Bei AMD ist er in SSE4a enthalten, wo er erstmals bei CPUs der Phenom-, Athlon- und Sempron-Reihen zum Einsatz kam, die auf der K10-Architektur basieren. Diese Architekturen stammen aus den Jahren ab 2007.

Endgültiger Abschied

Für die breite Masse der Nutzerinnen und Nutzer dürfte diese Änderung jedoch kaum spürbar sein. Tatsache ist nämlich, dass betroffene Systeme mit Prozessoren wie etwa einem Intel Core 2 Duo oder frühe Athlon-64-Modelle ohnehin nie offiziell von Windows 11 unterstützt worden sind. Der durchschnittliche Anwender nutzt längst neuere Prozessoren – er hat seine alten Geräte durch aktuellere ersetzt.

Dennoch gibt es immer noch eine kleine Gruppe von Enthusiasten und Bastlern, die ältere Computer aus verschiedenen Gründen weiterverwenden, sei es aus nostalgischen Gründen oder weil die Geräte für ihre Zwecke ausreichend sind. Diesen Nutzern empfiehlt Microsoft, bei Windows 10 zu bleiben, das offiziell noch bis 2025 unterstützt wird. Immerhin eine kleine Schonfrist, um sich bis dahin den nächsten Workaround zu überlegen. Oder besser: ein anderes Betriebssystem. (red, 14.2.2024)