Wien – Ob Constantinos Carydis für "die spannendsten Programme steht", wie die Website der Wiener Symphoniker schreibt, ist Ansichtssache. Stirnrunzeln können diese Abende jedenfalls bescheren. Der jüngste Auftritt des Orchesters mit dem Pultstar ließ gar vermuten, Carydis betreibe bei der Konzertplanung eine Art Musik-Domino. Grundregel: Man pappe zwei Werke ohne Pause aneinander; Hauptsache, die Tonarten harmonieren am Verbindungspunkt.

Mit diesem Kniff wurde nicht nur das "Perger" Orgelpräludium Bruckners (Solist: Robert Kovács) mit Berlioz‘ "Symphonie fantastique" zwangsverkuppelt; davor gab Streichergesäusel von Arvo Pärt („Psalom“) ein dürftiges Vorspiel für Bruckners "Te Deum" ab. Wobei sich Carydis noch das Extra gönnte, das monolithische Chorwerk des Jahresjubilars mit einer kargen Solostimme beginnen zu lassen.

Mittelprächtiges Niveau

Davon abgesehen gelangte der Abend nicht über ein mittelprächtiges Niveau hinaus. Zwar trumpfte die Singakademie mit süffiger Klangfülle auf; das Quartett der Solostimmen litt im "Te Deum" aber an einem Qualitätsgefälle, und das Orchester arbeitete sich nuancenarm durch das Gotteslob, bevor es eine robuste "Fantastique" in den Klangraum wuchtete. (irrge, 17.2.2024)