Diese Orange sollte man nicht mehr essen.
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Das hast du vielleicht schon mal erlebt: Du hast Lust auf die süße Mandarine, die in der Obstschale liegt. Aber gerade, als du sie abschälen willst, entdeckst du, dass die Unterseite mit einem weiß-grünen Belag überzogen ist! Leider kannst du das saftige Obst jetzt nicht mehr essen. Aber warum eigentlich? Bei dem pelzigen Belag handelt es sich um Schimmel. Genauer gesagt um Schimmelpilz – nicht zu verwechseln mit den weißen Pferden, die ebenfalls Schimmel heißen. Schimmelpilze können Lebensmittel befallen, aber auch Pflanzen und sogar Wände und Bücher. Die Pilze verbreiten sich durch winzige Sporen in der Luft. Hat es dann die richtige Temperatur und Feuchtigkeit, entsteht aus den Sporen ein Pilzgeflecht. Im Wald oder auf der Wiese kann das durchaus nützlich sein, denn Schimmelpilze helfen unter anderem mit, abgestorbene Pflanzen zu zersetzen. Auf Lebensmitteln oder etwa im Badezimmer kann Schimmel aber schädlich für unsere Gesundheit werden.

Auf manchen Käsesorten ist Schimmel durchaus erwünscht.
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Manchmal ist Schimmelpilz auch erwünscht

Die verschimmelte Mandarine oder das angeschimmelte Brot kann man leider nicht mehr essen. Davon könnte man krank werden. Es gibt allerdings auch ein paar Schimmelpilzarten, die nicht krank machen. Im Gegenteil, sie sind sogar erwünscht, auf Käse zum Beispiel. Es gibt Käsesorten, die innen weich sind und außen von einer weißen, festen Schicht überzogen sind. Diese Schicht ist der sogenannte Weißschimmel. Bei Camembert oder Brie ist das zum Beispiel so. Weitere Käsearten mit essbarem Schimmel sind der Blau- und der Grünschimmelkäse. Wie der Name schon verrät, sind sie von blauem oder grünem Schimmel durchzogen. Dazu gehört etwa Gorgonzola, Bavaria Blu oder Österkron. Diese essbaren Schimmelarten nennt man auch Edelschimmel. Sie sind nicht giftig, sondern sollen die Käsesorten sogar noch besser machen. Auch bei manchen Salami- und Schinkensorten kommen Schimmelpilze bei der Herstellung zum Einsatz.

Aus einigen Schimmelpilzen kann man sogar Medikamente herstellen.
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Aus einem bestimmten Schimmelpilz wird Medizin

Eine besondere Verwendung für Schimmelpilze hat Anfang des 20. Jahrhunderts der Arzt Alexander Fleming entdeckt. Er fand heraus, dass man aus manchen Schimmelpilzen das Antibiotikum Penicillin herstellen kann. Antibiotika sind Medikamente, die gegen Krankheiten helfen, die durch Bakterien verursacht werden. Diese Entdeckung war ein großer Fortschritt. Denn nun konnten einige Krankheiten behandelt werden, gegen die es bis dahin keine Medikamente gab. Zum Beispiel die Pest, an der früher viele Menschen starben. Bei normaler Erkältung helfen Antibiotika nicht. Denn sie wird durch Viren verursacht, nicht durch Bakterien. Anders ist das bei einer Mandelentzündung. Ob eine Krankheit durch Viren oder Bakterien verursacht wurde, können Ärztinnen und Ärzte mit einem Bluttest herausfinden. Einfach so darf man Antibiotika jedenfalls nicht nehmen. Denn das führt dazu, dass die Bakterien resistent werden. Das bedeutet, dass Antibiotika nicht mehr gegen sie helfen. (Birgit Riegler, 17.2.2024)