Die Krimi-Serie
Die Krimi-Serie "In ewiger Schuld" auf Netflix.
Netflix

Harlan Coben gehört in den USA zu den absoluten Bestsellern. An die 40 Thriller hat er seit Mitte der 1990er-Jahre geschrieben – doch seinen internationalen Ruhm konnte er vor allem mit den reihenweisen Verfilmungen dieser Thriller durch Netflix mehren. Seit 2020 landeten bisher sieben Storys als Serien auf den Servern des Streaming-Anbieters.

Und so ist es auch seit Jahresbeginn mit dem Achtteiler In ewiger Schuld (im Original: Fool Me Once). Richard Armitage als Publicity-Zugpferd, was kann da schon schiefgehen? Man muss leider sagen: allerhand.

Allzu glattgespülte Produktion

Nie würde man glauben, dass hier ein britisches Team zu Hause auf der Insel werkte: Die allzu glattgespülte Produktion könnte amerikanischer nicht sein. Banal inszenierte Flashbacks einer ehemaligen Kampfpilotin, die von ihren Erinnerungen an den Irakkrieg heimgesucht wird. Natürlich dürfen Schlägereien und Schießereien nicht fehlen. Protagonistin Maya (Michelle Keegan) übersteht diese samt und sonders ohne erkennbare Schäden an Make-up oder Dauerwelle. Zudem spoilert sich das Drehbuch pausenlos selber.

Das Nervigste aber: der pausenlos wabernde Soundtrack. Keine Szene, in der das Publikum nicht akustisch an die Hand genommen wird, damit es sich auch wirklich auskennt. Achtung! Jetzt wird es spannend! Entwarnung! Jetzt wird alles gut ... aber für wie lange?

Schauspielerische Highlights findet man eigentlich nur in den Nebenbesetzungen: Adeel Akhtar und Dino Fetscher als kongeniales Polizistenduo in jeweils privaten Nöten retten viel von einem Projekt, das zwar solide gemacht, aber dennoch überproduziert wirkt. (Gianluca Wallisch, 19.2.2024)

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