Mit einem emotionalen Foto, das einen Freitaucher zeigt, der die Folgen des Walfangs untersucht, wurde Alex Dawson aus Schweden zum Unterwasserfotografen des Jahres 2024 gewählt. Dawsons Foto "Whale Bones" setzte sich gegen 6.500 Unterwasserbilder durch, die von Fotografen aus der ganzen Welt eingereicht wurden.

"Whale Bones" von Alex Dawson: Die Komposition lädt uns dazu ein, über den Einfluss des Menschen auf die großen Lebewesen dieses Planeten nachzudenken.
Alex Dawson/UPY 2024

Der spanische Fotograf Rafael Fernandez Caballero gewann in diesem Jahr gleich in zwei Kategorien mit seinen Fotos der Meeresriesen: eine Nahaufnahme des Auges eines Grauwals und eine Action-Aufnahme eines Brydewals, der einen ganzen Haufen Fische verschlingt, beide aufgenommen in der Magdalena-Bucht in Baja California, Mexiko.

Ein Brydewal beim Fressen: Aufgenommen von Fernandez Caballero.
Ein Brydewal beim Fressen: Aufgenommen von Fernandez Caballero.
Rafael Fernandez Caballero/UPY 2024

Für "The End Of A Baitball" musste Fernandez Caballero abtauchen und sich genau in dem Moment an der richtigen Stelle befinden, als der Wal angriff. "Das Foto zeigt den Hochgeschwindigkeitsangriff", sagte er, "bei dem der Wal Hunderte von Kilogramm Sardinen mit einem Biss verschlang – es ist einfach unvergesslich, ein Raubtier von solchem Ausmaß zu sehen."

Geschieht in Sekundenschnelle: Ein Mahi-Mahi schnappt sich eine Sardine.
Geschieht in Sekundenschnelle: Ein Mahi-Mahi schnappt sich eine Sardine.
Lisa Stengel/UPY2024

Lisa Stengel aus den Vereinigten Staaten wurde für ihr Bild eines Mahi-Mahi, der in Mexiko eine Sardine fängt, zur aufstrebenden Unterwasserfotografin des Jahres 2024 gekürt. Stengel nutzte sowohl eine sehr kurze Verschlusszeit als auch ihr Gehör, um den Moment einzufangen. "Wenn man genau hinhört, hört man eine enorme Menge an Geräuschen im Ozean", erklärt sie. "Das Geschehen war zu schnell, um es zu sehen, also habe ich mich mit meiner Kamera auf das Geräusch der Angriffe konzentriert, um diesen besonderen Moment einzufangen."

Ein violetter Seestern
Jenny Stock/UPY2024

Jenny Stock wurde für ihr Bild "Star Attraction", das die Schönheit britischer Tierarten zeigt, die oft übersehen werden, zur britischen Unterwasserfotografin des Jahres 2024 ernannt. Sie erkundete die Westküste Schottlands: "In den dunkelgrünen Tiefen entdeckte ich mit meiner Taschenlampe die lebhaften Farben eines lebenden Teppichs aus Tausenden von Schlangensternen, jeder mit einem anderen Muster. Ich knipste fröhlich vor mich hin, als ich diesen violetten Seeigel entdeckte und ganz aufgeregt war".

Den Versuch einen gestrandeten Pottwal zu retten, wurde von Nuno Sá festgehalten.
Den Versuch einen gestrandeten Pottwal zu retten, wurde von Nuno Sá festgehalten.
Nuno Sá/UPY2024

Im Rahmen desselben Wettbewerbs wurde der portugiesische Fotograf Nuno Sá mit seinem in Portugal aufgenommenen Foto "Saving Goliath" zum Meeresschutz-Fotografen des Jahres 2024 der Stiftung "Save Our Seas Foundation" gekürt. Das Foto von Sá zeigt Strandbesucher, die versuchen, einen gestrandeten Pottwal zu retten. Das Bild gibt uns Hoffnung, dass die Menschen sich um die Meere kümmern und ihnen helfen wollen, aber es warnt uns auch, dass größere Veränderungen notwendig sind. "Der Wal war von einem Schiff angefahren worden und sein Schicksal war besiegelt", erklärt Sá. "Jedes Jahr werden schätzungsweise 20.000 Wale getötet und noch viel mehr verletzt, nachdem sie von Schiffen angefahren wurden – und nur wenige Menschen wissen, dass dies überhaupt passiert.

Ein Zitronenhai ganz aus der Nähe fotografiert von Rodolphe Guignard.
Ein Zitronenhai ganz aus der Nähe fotografiert von Rodolphe Guignard.
Rodolphe Guignard/UPY 2024

Im Jahr 2011 erklärten die Bahamas ihre Gewässer zum "Haischutzgebiet". "Vor der Insel Grand Bahama wurde ich Zeuge mehrerer unvergesslicher Begegnungen. In der Abenddämmerung tauchen mehrere Dutzend Zitronenhaie aus der Tiefe auf und umzingeln das Tauchboot", schildert Rodolphe Guignard aus Frankreich, die Entstehungsgeschichte dieses Fotos. "An diesem Tag war die See rau, es war fast dunkel, und die Haie waren lebhaft und sehr neugierig und zögerten nicht, mit meiner Kamera in Kontakt zu kommen."

Panzer am Meeresgrund, fotografiert von Martin Broen.
Panzer am Meeresgrund, fotografiert von Martin Broen.
Martin Broen/UPY 2024

Nicht nur Meereslebewesen haben ihren Auftritt bei diesem Wettbewerb, auch Fotos von Schiffswracks und Unterwassermuseen werden eingereicht. Dieses Bild stammt von Martin Broen (USA): Er besuchte ein Unterwasser-Militärmuseum in Jordanien: "Ein ungewöhnlicher Anblick von Kriegsmaschinen, die in 15 bis 28 Metern Wassertiefe versenkt und entlang der Riffe in taktischer Kampfformation stationiert sind. Ich wollte die Symmetrie der Chieftain-Panzer und die starke Präsenz ihrer 120-Millimeter-Kanonen einfangen."

"Water Dancers" von Jasmine Skye Smith
Jasmine Skye Smith/UPY 2024

Raus aus der Komfortzone, etwas Neues ausprobieren wollte die australische Fotografin Jasmine Skye Smith: Sie wagte sich an ihre ersten Unterwasser-Porträts und engagierte Synchronschwimmerinnen für ein Shooting. Herausgekommen ist dabei unter anderem dieses Foto, "Water Dancers", das in der Kategorie "Black & White" reüssieren konnte. (Markus Böhm, 20.2.2024)