Berlin - Syd Barret war Mitbegründer von Pink Floyd und in den frühen Jahren kreativer Geist der Gruppe. Sein Drogenkonsum - er war einer der ersten prominenten LSD-Konsumenten - und seine psychischen Probleme führten jedoch dazu, dass Barret die Band verlassen musste. Der britische Dokumentarfilm "Die Geschichte von Syd Barrett & Pink Floyd - Have You Got It Yet?" stellt am Freitag um 22.35 Uhr auf Arte das Musikgenie vor, das 2006 mit 60 Jahren starb.

Syd Barrett mit Pink Floyd auf der Bühne des Roundhouse in London im Juli 1967
Syd Barrett mit Pink Floyd auf der Bühne des Roundhouse in London im Juli 1967
Foto: Colin N. Purvor

Barrett gilt als eine der einflussreichsten und rätselhaftesten Figuren der Rockgeschichte. Unter der Regie des Filmemachers Roddy Bogawa und des mittlerweile gestorbenen Albumcover-Designers Storm Thorgerson zeichnet der Dokumentarfilm die Beziehung zwischen Pink Floyd und dem Gründungsmitglied nach. Es ist ein Mosaik unzähliger Interviewäußerungen. Dass Barretts Einfluss riesig war, ist unbestreitbar. So gab er der Gruppe ihren Namen. Pink Floyd setzt sich aus den Vornamen der Bluesmusiker Pink Anderson und Floyd Council zusammen, die auf den Kunststudenten Barrett Eindruck gemacht hatten. Er war auch der Kopf hinter dem Debütalbum "The Piper at the Gates of Dawn" (1967).

Interviews mit Bandmitgliedern

Interviews mit den Bandmitgliedern David Gilmour, Nick Mason und Roger Waters zeichnen ein Bild dieser frühen Jahre nach. Auch die ursprünglichen Bandmanager Peter Jenner und Andrew King sowie Pete Townshend von The Who und Graham Coxon von Blur kommen zu Wort.

"Nach einigen Soloaufnahmen zog sich Barrett aus der Öffentlichkeit zurück", heißt es in der Arte-Filmbeschreibung. "Über die Jahre wurde er zu einem Mysterium, um seine Person ranken sich zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten." Der Sender wirbt: "Getragen durch zahlreiche intime Interviews und Archivaufnahmen taucht der Film tief in die Ära des Psychedelic ein und zeigt Syd Barrett als schillernden Protagonisten jener einzigartigen Szene. Er war ein hoch kreativer Mensch und zugleich Projektionsfläche seiner Generation.".

War Syd nur ein weiteres Drogenopfer? Litt er an einer nicht diagnostizierten psychischen Erkrankung? Oder gefielen ihm Aufmerksamkeit und Ruhm nicht mehr, als aus Spaß Arbeit wurde? Die Bilanz von Arte: "Zwar gibt der Dokumentarfilm keine eindeutigen Antworten auf diese Fragen, aber ein Gefühl bleibt: Irgendetwas ist damals furchtbar schiefgelaufen." (APA, dpa, 21.2.2024)