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Margot Robbie war in "Barbie" wohl eine Ausnahme.
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Eine Forschungsgruppe an der Universität von Südkalifornien untersucht bereits seit 2007 die Geschlechtergerechtigkeit in Filmen. In ihrem Jahresbericht stellt die USC Annenberg Inclusion Initiative fest, dass in Hollywood weiterhin männerdominierte Filme dominieren – und das, obwohl in Barbie, dem erfolgreichsten Film des letzten Jahres, mit Margot Robbie eine Frau die Hauptrolle spielt.

Video: Barbie-Film erzielt Rekorderlöse an den Kinokassen weltweit.
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Phänomen Barbie 

Aber war Barbie nur eine Ausnahme? Von den 100 erfolgreichsten Filmen des letzten Jahres hatten laut der Analyse nur 30 eine weibliche Hauptfigur oder Co-Hauptfigur. Das ist der niedrigste Wert seit 2010. Im Vorjahr waren es noch 44, der höchste Wert seit Beginn der Auswertungen. Die Gründerin der Annenberg-Initiative, Stacy L. Smith, sagte, dies sei ein katastrophaler Rückschritt für Mädchen und Frauen im Film. In den vergangen 14 Jahren habe sie die Fortschritte der Branche beschrieben, deswegen sei diese Wende erstaunlich. "Sie steht im klaren Widerspruch zu all dem Gerede über 2023 als Jahr der Frauen."

Die Zahlen zeigen nämlich nicht nur an, wie stark Frauen als Protagonistinnen repräsentiert werden: Sie zeigen auch an, welche Karrierechancen Schauspielerinnen in der Filmindustrie haben. Die streikbedingte Verschiebung mancher Filme in das Jahr 2024 reiche auch nicht als Erklärung für den Rückgang aus. "Es ist ein Versagen der Industrie", sagte Smith.

Altersdiskriminierung

Es hätte in der Studie nur drei Filme gegeben, in denen eine Protagonistin älter als 45 ist, notiert die Initiative in ihrer Analyse. Keri Russell in Cocaine Bear, Nia Vardalos in My Big Fat Greek Wedding 3 und Salma Hayek in Magic Mike's Last Dance. In derselben Altersgruppe gab es aber 32 Männer als Hauptdarsteller.

Women of Color spielen der Studie zufolge in 14 der 100 Filme eine tragende Rolle. Im Vorjahr waren es noch vier mehr. 37 Hauptfiguren aus ethnischen Minderheiten habe es 2023 gegeben, das sei ein Anstieg gegenüber den 31 Filmen im Jahr 2022. (red, 22.2.2024)