Bislang ist es für RB Salzburg im Frühjahr noch nicht sonderlich rund gelaufen. Nur selten konnten Torerfolge bejubelt werden.
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Salzburg/Linz/Altach – Die jüngste Offensivflaute soll für Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) gegen das Tabellenschlusslicht enden. Die vergangenen drei Duelle mit Austria Lustenau haben die Salzburger mit 6:0 und zweimal 4:0 jeweils klar gewonnen. Ein weiterer Kantersieg wäre Balsam für die Salzburg-Seele. Das Team von Gerhard Struber wartet nach zwei 1:1 im Frühjahr in der Liga noch auf einen Dreipunkter, Verfolger Sturm Graz liegt vorerst zwei Zähler zurück.

Mit Lustenau steht den Bullen ein zumindest ebenso tief stehender Kontrahent wie in Linz bei Blau-Weiß bevor. Die Vorarlberger würden sich unter Neo-Trainer Andreas Heraf in der Defensive zuletzt "stabiler" zeigen, meinte Struber. "Sie wollen alles unter Beweis stellen, um hier eine Mauer aufzuziehen. Es ist wichtig, eine hohe Frequenz zu gehen in unserer Art und Weise, um diese Mauer ins Bröckeln zu bringen."

Petar Ratkov, 2024 bisher einziger Ligatorschütze der Salzburger, ist wegen eines Schlages auf das Knie ebenso fraglich wie der zuletzt auf der rechten Außenbahn eingesprungene Routinier Andreas Ulmer wegen Wadenproblemen. Statt Ulmer steht Amar Dedic wieder zur Verfügung, auch Karim Konate und Dorgeles Nene kehren nach dem Afrika-Cup in den Kader zurück. Die Lustenauer müssen den gesperrten Abwehrmann Darijo Grujcic vorgeben.

Struber setzte den Schwerpunkt im Training diese Woche auf Positionierung und Analyse im taktischen Bereich. Lustenau würde mit langen Spieleröffnungen auch über das Umschalten versuchen zum Erfolg zu kommen. "Wir wollen uns gegen einen sehr tief stehenden Gegner fleißig ins Spiel reinarbeiten, eine hohe Frequenz, den Takt und das Tempo vorgeben", erklärte der Salzburger.

"Kein Wunschkonzert"

Sein Team ist acht Ligaspiele ungeschlagen, in den jüngsten vier davon gelang aber jeweils nur ein Treffer. "Es ist kein Wunschkonzert", sagte Struber auf die Möglichkeit eines befreienden Kantersieges angesprochen. "Es liegt auch an uns, wie wir die Dinge annehmen, mit welcher Power wir rausgehen. Dann ist es aufgrund der Qualität klar, dass wir uns Chancen herausarbeiten. Und dann ist es immer eine Frage der Zeit, bis die Mauer bröckelt."

Die jüngsten sieben Pflichtspiele gegen Lustenau hat Salzburg allesamt zu Null gewonnen. "Das ist ganz besonders das Spiel, in dem wir gar nichts zu verlieren haben", erklärte Heraf, der mit seinem Team am Freitag anreiste. "Alles andere als eine Niederlage in Salzburg würde ganz Fußball-Österreich und vielleicht noch darüber hinaus überraschen."

Blau-Weiß Linz hätte aber gezeigt, wie man gegen die Bullen etwas holen könne. Dem Aufsteiger gelang im September ein 1:0-Auswärtssieg und vergangenen Samstag daheim das 1:1. "An einem guten Tag und mit etwas Glück ist immer etwas möglich", sagte Heraf. "Aber wir müssen natürlich die Kirche im Dorf lassen: Wir sind krasser Außenseiter."

Sageder bangt um Einsatz von Zulj

Zum Stadionjubiläum will der LASK endlich den Turbo 2024 zünden. In drei Pflichtspielen noch ohne Sieg peilen die drittplatzierten Athletiker gegen den WAC genau ein Jahr nach der Eröffnung der Raiffeisen Arena am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) den ersten vollen Erfolg an. "Wir wollen endlich zuhause im Frühjahr drei Punkte holen", kündigte Trainer Thomas Sageder an. Für die um die Meistergruppe ringenden Gäste steht viel auf dem Spiel. "Wir wollen punkten", kündigte Coach Manfred Schmid an.

Erst das Cup-Aus gegen Salzburg, dann in der Liga zwei Remis (2:2, 0:0) gegen Austria Klagenfurt bzw. bei Hartberg - der LASK ließ sich im neuen Jahr einiges entgehen. In der Vorwoche vermissten die Linzer in der Oststeiermark auch in gut 20-minütiger Überzahl offensive Kreativität, in einer guten Anfangsphase waren wiederum Chancen ungenützt geblieben. Dass der gegen den WAC erkrankt fehlende Toptorschütze Robert Zulj auch diesmal noch fehlen könnte, macht die Aufgabe nicht leichter.

Der WAC gewann das erste Saisonduell im Lavanttal mit 2:1, der LASK ist wiederum in neun Liga-Heimspielen 2023/24 bei sechs Siegen ungeschlagen. "Wir werden alles daransetzen, zuhause vor unseren Fans wieder drei Punkte zu holen", versprach Sageder, dessen Team nur je vier Zähler vor Klagenfurt und Hartberg liegt. Auf das auf Rang zwei liegende Sturm fehlen aktuell fünf Punkte.

Die Wolfsberger rangieren drei Runden vor dem Ende des Grunddurchgangs zwei Zähler hinter den sechstplatzierten Rapidlern auf Platz acht. Seine Truppe tankte zuletzt mit dem 4:1-Heimsieg über die WSG Tirol Selbstvertrauen. "Die Form passt. Jetzt wollen wir in Linz gut auftreten und den LASK voll fordern."

Hartberg hofft auf "wichtigen Schritt"

Mit 30 Punkten nach 19 Runden haben die Hartberger ihrem Trainer Markus Schopp in dieser Saison schon viele schöne Momente beschert. Am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) soll mit einem Auswärtssieg beim auf Rang zehn liegenden SCR Altach ein weiterer dazu kommen. Der wäre gleichbedeutend mit einem idealen Geburtstagsgeschenk für den Steirer, der seit Donnerstag 50 Jahre alt ist, und einem Riesenschritt in Richtung Einzug in die Meistergruppe der besten sechs Teams.

Die Obersteirer haben drei Runden vor der Liga- und Punkteteilung drei Punkte Vorsprung auf den Siebenten Austria Wien, der aber in einem direkten Duell auf den Sechsten Rapid trifft. Beide Vereine können also nicht voll punkten. Der Achte WAC ist vom Fünften vier Zähler entfernt. "Ich glaube, die Mannschaft ist davon überzeugt, dass wir einen wichtigen Schritt in Altach gehen können", sagte Schopp. Sein Team hat alle Trümpfe im Kampf um die Top sechs in den eigenen Händen, zumal kommende Woche mit dem Gastspiel beim Vorletzten WSG Tirol neuerlich eine vermeintlich leichtere Aufgabe ansteht.

Hartberg nahm zuletzt beim 0:0 gegen den LASK im zweiten Frühjahrsanlauf erstmals Zählbares mit. Mit diesem Ergebnis war am 1. Oktober auch das Saisonduell mit Altach zu Ende gegangen. "Wir müssen versuchen, sie von Anfang an so von uns zu beeindrucken, dass wir uns belohnen", gab Schopp die Marschroute vor. Die Altacher haben bisher 13 Punkte weniger gesammelt. Das ist kein Grund, sie zu unterschätzen.

Die Vorarlberger haben in den jüngsten elf Runden nur einmal gewonnen, zuletzt gab es vier sieglose Pflichtspiel-Auftritte. 2024 hätte sowohl beim 1:1 gegen Blau-Weiß Linz als auch beim 1:2 bei der Wiener Austria mehr herausschauen können. "Wir haben es in den letzten zwei Spielen richtig gut gemacht, aber es fehlt das Erfolgserlebnis. Es warten alle drauf, dass wir den Bock umstoßen und werden alles daran setzen, dass es jetzt gegen Hartberg ist", sagte Altach-Trainer Joachim Standfest. Dafür sei eine bessere Effizienz genauso nötig wie ein besseres Abwehrverhalten. Ein Schlüssel zum Erfolg sollen auch Standardsituationen sein. "Da sind wir richtig gefährlich, da haben wir gewisse Vorteile", sagte der 43-Jährige. (APA, red, 24.2.2024)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zu den Spielen der 20. Runde der Bundesliga (alle Spiele live auf Sky Sport Austria):

FC Red Bull Salzburg - SC Austria Lustenau (Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, Samstag, 17.00 Uhr, SR Barmaksiz). Bisheriges Saisonergebnis: 4:0 (a)

Salzburg: Schlager - Solet, Daniliuc, Pavlovic - Dedic, Bidstrup, Diambou, Kjaergaard - Sucic, Fernando, Gloukh

Fraglich: Ratkov (Schlag aufs Knie), Ulmer (Wadenprobleme)

Es fehlen: Baidoo (Syndesmoseriss im Sprunggelenk), Capaldo (nach Knie-OP), Morgalla (Herzmuskelentzündung)

Lustenau: Schierl - Anderson, Boateng, Lins, Meisl, Berger - Tiefenbach, Chato, Grabher - Fridrikas, Diaby

Es fehlen: Grujcic (gesperrt), Devisate (Kreuzbandriss), Surdanovic (Kreuzbandverletzung)

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LASK - Wolfsberger AC (Linz, Raiffeisen Arena, Samstag, 17.00 Uhr, SR Jäger). Bisheriges Saisonergebnis: 1:2 (a)

LASK: Lawal - Ziereis, Andrade, Talowjerow - Stojkovic, Horvath, Ljubic, Bello - Ljubicic, Berisha, Usor

Fraglich: Zulj (nach Erkrankung)

Es fehlen: Renner, Taoui, Mustapha, Wiesinger, Letard (alle verletzt bzw. rekonvaleszent), Michorl, Twardzik (bei Amateuren)

WAC: Bonmann - Baumgartner, Omic, Scherzer - Jasic, Altunashvili, Tijani, Ibertsberger - Ballo, Zimmermann, Boakye

Fraglich: Kennedy, Leitgeb (beide im Aufbautraining), Veratschnig (Muskelprobleme)

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SCR Altach - TSV Hartberg (Altach, Cashpoint Arena, Samstag, 17.00 Uhr, SR Lechner). Bisheriges Saisonergebnis: 0:0 (a)

Altach: Stojanovic - Ingolitsch, Reiner, Koller, Lukacevic - Jäger - Gebauer, Fadinger, Bähre, Ouedraogo - Santos

Es fehlen: Reiter (Oberschenkel), Prietl (Kreuzbandriss)

Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer - Kainz - Providence, Sangare, Avdijaj, Prokop - Entrup

Es fehlt: Diakite (gesperrt)