Innsbruck – Nach den ergiebigen Schneefällen am Freitag mitsamt stundenlanger Sperre der Tiroler Brennerautobahn (A13) sind auch am Samstag noch einige Straßen im Bundesland gesperrt gewesen. Die Brenner Straße (B182) zwischen der Ausfahrt Innsbruck-Süd und Matrei (Bezirk Innsbruck-Land) war noch nicht für den Verkehr freigegeben. Auch die Villgratentalstraße (L273) in Osttirol sowie die Schmirntalstraße (L229) waren noch betroffen, teilte das Land Tirol am Vormittag mit.

Autokolonne steckt im Schnee fest.
Starker Schneefall hat in einigen Teilen Tirols den Verkehr zum Erliegen gebracht.
APA/MARKUS ANGERER

Grünes Licht gab es dagegen Samstagfrüh für die Naviser Straße (L228) im Bezirk Innsbruck-Land. Sie wurde nach der Tagung der Lawinenkommission wieder für den Verkehr geöffnet. Auch die Zillertalstraße (B169) zwischen Ginzling und Mayrhofen, die Nösslacher Straße (L231) zwischen Gries am Brenner und Obernberg, die Valser Straße (L230) zwischen St. Jodok und Peter Franzens (beide Bezirk Innsbruck-Land) sowie die Felbertauern-Mautstraße wurden freigegeben.

Behinderung durch "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge"

Die Niederschläge am Freitag, die stellenweise bis zu 70 Zentimeter Neuschnee mit sich brachten, hatten auf Tirols Straßen teilweise zu Chaos geführt. Die Brennerautobahn musste ab Mittag bis 22 Uhr gesperrt werden. Die Sperre hatte vom Autobahnknoten Innsbruck-Amras bis zum Brennerpass zurückgereicht.

Zu den Behinderungen war es nach Angaben des Landes durch mehrere "schlecht ausgerüstete Schwerfahrzeuge" gekommen, die auf der Autobahn hängen geblieben waren. Weitere Lkw versuchten, diese Fahrzeuge zu überholen, und blieben ebenfalls hängen. Diese Lkw-Fahrer nutzten trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen. Pkw und vor allem auch Räumfahrzeugen war der Weg versperrt, ein Durchkommen nicht mehr möglich.

Mit großem Aufwand abgeschleppt

In der Folge mussten mehr als 150 Schwerfahrzeuge - bei anhaltendem Schneefall - mit großem Aufwand auf einem Abschnitt von rund drei Kilometern einzeln abgeschleppt werden. 300 Personen, die bis zu zehn Stunden lang im Stau standen, wurden von zahlreichen Einsatzkräften versorgt.

Der Neuschnee hatte indes auch die Lawinengefahr ansteigen lassen. In weiten Teilen Tirols galt Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala, es herrschte also "große Gefahr". Es wurde vor spontanen Lawinenaktivitäten gewarnt, die leicht ausgelöst werden können. Der Lawinenwarndienst hatte Sportlerinnen und Sportler am Wochenende zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen. (APA, 24.2.2024)