Venedig
Die nächste Kunstbiennale in Venedig wird vom 20. April bis zum 24. November stattfinden.
A. Tamboly via www.imago-images.

Venedig – Tausende von Kulturschaffende sowie Kulturinstitutionen und -organisationen fordern wegen des "Völkermords" in Gaza den Ausschluss Israels von der nächsten Kunstbiennale in Venedig, die vom 20. April bis zum 24. November stattfinden wird. Die Forderung ist in einem Brief an die Biennale-Stiftung enthalten, unter den bereits über 8.000 Unterschriften gesetzt wurden.

"Während sich die Kunstwelt auf die Biennale vorbereitet, bekräftigen wir, dass es inakzeptabel ist, den Pavillon eines Staates zu beherbergen, der an den anhaltenden Gräueltaten gegen die Palästinenser in Gaza beteiligt ist. Nein zum Völkermord-Pavillon auf der Biennale", hieß es im Schreiben.

Die Befürworter der Initiative wiesen darauf hin, dass von 1950 bis 1968 Südafrika wegen seiner Apartheid-Politik davon abgehalten wurde, bei der Biennale auszustellen. "Erst nach der Abschaffung des Apartheidregimes im Jahr 1993 wurde Südafrika wieder zur Kunstbiennale zugelassen." Die Überlegungen der Künstler, die den Appell unterzeichnet haben, betreffen auch die Maßnahmen, die im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine ergriffen wurden: "Im Jahr 2022 verurteilte die Biennale die inakzeptable militärische Aggression seitens Russlands."

Entsetzt über "Doppelmoral"

Gleichzeitig verwiesen die Verfasser auf das "Schweigen" der Leiter der Biennale "zu den Gräueltaten Israels gegen die Palästinenser". "Wir sind entsetzt über diese Doppelmoral. Jedes Werk, das den Staat Israel offiziell repräsentiert, stellt eine Billigung seiner völkermörderischen Politik dar. Es gibt keine freie Meinungsäußerung für palästinensische Dichter, Künstler und Schriftsteller, die ermordet, zum Schweigen gebracht, inhaftiert und gefoltert wurden", hieß es.

90 Länder beteiligen sich an der Kunstbiennale, wobei Benin, Äthiopien, Osttimor und Tansania zum ersten Mal vertreten sind. Erstmals eigene Länderpavillons bespielen diesmal Nicaragua, Panama und Senegal, die bisher in Gemeinschaftspavillons aufgetreten waren. Österreich schickt Anna Jermolaewa als Vertreterin in seinen Länderpavillon und ist in der Hauptausstellung mit vier Künstlern vertreten. Die von Adriano Pedrosa kuratierte Kunstbiennale beginnt am 20. April und läuft bis zum 24. November. (APA, 27.2.2024)