Das kleine Schneeglöckchen begann rund zehn Tage früher zu blühen als im Durchschnitt.
IMAGO/Jan Eifert

Wien – Der gerade erst zu Ende gegangene Februar kann mit einer ganzen Reihe von Superlativen aufwarten: Er war der bisher wärmste der heimischen Messgeschichte, zudem hatte noch nie ein Monat einen so großen Abstand zum vieljährigen Mittel, und schließlich würde der Februar 2024 selbst in der Reihe der wärmsten Märzmonate auf Platz 16 liegen, berichtete Geosphere Austria am Freitag.

"Noch nie in der 257-jährigen Messgeschichte lag ein Monat so weit über seinem vieljährigen Durchschnitt", sagte Klimatologe Alexander Orlik. Der Februar war im Tiefland Österreichs um 5,5 Grad wärmer als das Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen um 5,0 Grad. Im Vergleich zu 1961 bis 1990 waren es im Tiefland 6,4 Grad und auf den Bergen 5,9 Grad.

Die Zahl der Tage mit Frost (Tiefstwert unter null Grad) lag im Februar 2024 ebenfalls weit unter dem Durchschnitt und brachte an einigen Wetterstationen neue Rekorde: Bregenz mit keinem Frosttag (alter Rekord zwei im Februar 1995 und 2016), Innsbruck Universität mit fünf Frosttagen (alter Rekord sechs 1926), Salzburg Freisaal mit einem (sechs 2000 und 2020), Wien Hohe Warte mit keinem Frosttag (zwei 1966), Eisenstadt mit einem Frosttag (drei 1966).

Die Niederschlagsmenge lag in der österreichweiten Auswertung sieben Prozent über dem vieljährigen Mittel. Deutlich zu trocken war es vom Weinviertel über Wien und das Burgenland bis zur südlichen Steiermark (minus 25 bis minus 50 Prozent). Deutlich über dem Durchschnitt waren vor allem Teile von Osttirol und Kärnten (plus 75 bis plus 145 Prozent).

Unterdurchschnittliche Schneelage

Unterhalb von 500 Meter Seehöhe war der Februar 2024 fast völlig schneefrei. Auch darüber bis 1.000 Meter war die Schneelage deutlich unterdurchschnittlich. Über 1.500 Meter Seehöhe entsprach die Zahl der Tage mit Schneedecke in etwa dem Durchschnitt, und die Neuschneesumme lag etwas unter dem Mittel (ca. minus 20 Prozent).

Der ungewöhnlich warme Februar führte auch zu einem frühen Start der Vegetation. Der Blühbeginn des Haselstrauchs und des Kleinen Schneeglöckchens war rund zehn Tage früher als im Durchschnitt (Klimaperiode 1991–2020). Das bedeutet in der 80-jährigen Messreihe der frühesten Blühtermine Platz sieben (Hasel) und Platz sechs (Schneeglöckchen). Ähnlich sind die Verhältnisse für die Frühlingsknotenblume und den Gelben Hartriegel. In einigen Regionen haben auch Salweide und Forsythie bereits zu blühen begonnen, und vereinzelt wurden erste Marillenblüten beobachtet. (APA, 1.3.2024)