Nicht nur beliebtes Fotomotiv, sondern auch begehrter Drehort: Das Schloss Schönbrunn diente unlängst als Kulisse für die Serie
Nicht nur beliebtes Fotomotiv, sondern auch begehrter Drehort: Das Schloss Schönbrunn diente unlängst als Kulisse für die Serie "The Regime".
APA/GEORG HOCHMUTH

Mission: Impossible 5 vor der Staatsoper, Wilde Maus im Prater oder die kürzlich auf Sky erschienene Serie The Regime im Schloss Schönbrunn: All diese Produktionen wurden zu großen Teilen in Wien gedreht. Wann immer hierzulande ein Filmprojekt realisiert werden soll, wird die Vienna Film Commission aktiv. Sie ist Service- und Anlaufstelle für nationale und internationale Filmproduktionen in Wien, vermittelt zwischen der Stadtverwaltung, dem Magistrat und der Filmbranche oder informiert über Fördermöglichkeiten. Außerdem nimmt sie Anträge um Drehgenehmigungen entgegen.

Anlässlich des 15-jährigen Gründungsjubiläums der Vienna Film Commission blickten Geschäftsführerin Marijana Stoisits und die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bei einem Pressetermin am Montag auf die vergangene Zeit und zogen Bilanz. Sowohl Stoisits als auch Kaup-Hasler zeigten sich angesichts dessen höchst zufrieden. "Vor 15 Jahren hat die Stadt Wien mit der Gründung der Vienna Film Commission eine wichtige, ebenso notwendige und – wie sich in den großen Erfolgen des österreichischen Films spiegelt – auch goldrichtige Weichenstellung getroffen", betonte die Stadträtin. Die Vienna Film Commission ermögliche, "dass wunderbare Filmstoffe und ebenso die Bilder aus der Kulturmetropole Wien ihren Weg auf die Kinoleinwände der Welt finden".

Gesteigertes Drehaufkommen

Im Fokus des Jahresberichts stand insbesondere das Jahr 2023. Vergangenes Jahr erhielt die Servicestelle Anträge für 652 heimische sowie internationale Filmprojekte unterschiedlichster Genres. Verglichen mit 2022 ist das eine Steigerung um 4,5 Prozent. Die Vienna Film Commission erstellte hierfür in Summe 1.151 Empfehlungsschreiben. 104 Projekte kamen aus dem Ausland – vor allem aus Deutschland, Indien und Großbritannien – und erhielten 177 Empfehlungen. Dies ist ein geringfügiger Anstieg von zwei Prozent. "Hier sind wir immer noch nicht dort, wo wir 2019 vor der Pandemie waren. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass sich das für dieses Jahr ändern wird", bekräftigte Stoisits. Vor allem aus dem asiatischen Raum seien früher regelmäßig Ansuchen eingereicht worden.

Marijana Stoisits ist Geschäftsführerin der Vienna Film Commission.
Marijana Stoisits ist Geschäftsführerin der Vienna Film Commission.
Helena Wimmer

Das Drehaufkommen in Wien habe sich 2023 nach den Pandemiejahren aber endgültig stabilisiert. Durch Filmförderungen, wie das Vienna Film Incentive und die bundesweiten Film-Incentives FISA+ und ÖFI+, habe der Filmstandort Wien an Attraktivität gewonnen. Die Wiener Filmwirtschaft erhielt dadurch einen "enormen Wachstumsschub", führte Stoisits aus. Neben öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Anbietern gebe es jetzt auch feste Partnerschaften mit internationalen Streaming-Diensten wie Netflix, HBO/Warner Bros. Discovery und Amazon Prime.

Parks als begehrtester Drehort

Ein aktuelles, internationales Beispiel ist beispielsweise die Serie The Regime (vormals The Palace) von HBO und Warner Bros. Discovery, die seit 4. März auf Sky zu sehen ist und vier Wochen lang Stars wie Kate Winslet, Matthias Schoenaerts oder Hugh Grant in die Hauptstadt holte. Auch die Horrorserie Beasts Like Us (Amazon Prime) oder die Miniserie Kafka (Ende März auf ORF) zeigen Drehorte in Wien und Umgebung.

2023 arbeitete die Vienna Film Commission mit 26 Magistratsabteilungen und Institutionen der Stadt zusammen. Am häufigsten wurden Empfehlungsschreiben an die Wiener Stadtgärten (MA 42) gerichtet, denn Parks, Grünanlagen, Alleen, Ballkäfige und Spielplätze galten als die beliebtesten Drehorte in Wien. An zweiter Stelle reihen sich die Märkte (MA 59) ein, gefolgt von Donaukanal und Donauinsel (via donau). Eine wichtige Rolle spielt zudem die MA 46 für Verkehrsangelegenheiten, die zum Beispiel Drehgenehmigungen für öffentliche Plätze und Straßen und Halteverbote erteilt oder Straßensperren bewilligt. (Patricia Kornfeld, 4.3.2024)