Michelangelo Pistolettos Skulptur wurde im Sommer vollständig zerstört.
Michelangelo Pistolettos Skulptur wurde im Sommer vollständig zerstört.
IMAGO/Fabio Sasso

Die Skulptur "Venus der Lumpen" des italienischen Künstlers Michelangelo Pistoletto ist am Dienstag im Zentrum von Neapel wieder aufgestellt worden, nachdem sie im vergangenen Jahr bei einem Brand vollständig zerstört worden war. Das Werk zeigte eine klassische Statue der Göttin Venus vor einem großen Haufen bunter Fetzen.

Die neue "Venus der Lumpen" wird am Mittwoch im Beisein von Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi eingeweiht, und bleibt drei Monate lang auf der Piazza Municipio, an dem Ort, an dem sie vergangenes Jahr stand. Das Werk soll bewacht werden, um weitere Vandalenakte zu verhindern. Es ist eine Schenkung von Pistoletto an die Stadt Neapel, die nach Ablauf der drei Monate entscheiden muss, wo das Werk dauerhaft aufgestellt werden soll.

In Brand gesetzt

Die Statue war im vergangenen Jahr von einem 32-jährigen Obdachlosen in Brand gesetzt worden, der danach festgenommen wurde. Übrig blieb nur noch die Metallstruktur, auf der die Installation montiert war. Pistoletto hatte sofort seine Bereitschaft angekündigt, eine Kopie zu schaffen.

Pistolettos "Venus der Lumpen" gilt als Sinnbild der Kunstbewegung "Arte Povera", der "armen Kunst". Zu sehen ist eine klassische Skulptur der Göttin Venus, die in einen bunten Haufen aus Lumpen und weggeworfener Kleidung starrt. Pistoletto setzte dabei auf eine Vielzahl von Widersprüchen, wie z.B. Antike versus Gegenwart, weiß versus bunt, hart versus weich, kostbar versus billig.

Der 1933 im norditalienischen Biella geborene Maler, Aktions- und Objektkünstler und Kunsttheoretiker Pistoletto ist einer der Hauptvertreter der italienischen Arte Povera. Sein Werk befasst sich überwiegend mit der Vereinigung von Kunst und Alltag im Sinne eines Gesamtkunstwerks. (APA, 5.3.2024)