Wer auf eine Standkundgebung oder Demonstration geht, tut dies gemeinhin, um ein Anliegen zu vertreten und dabei möglichst gesehen zu werden. Deswegen veranstaltet man Demos im öffentlichen Raum und macht keine Standkundgebungen zu Hause in der Küche. Möchte man meinen. Immer wieder kommt es aber vor, dass Medien bei Kundgebungen von den Demonstrierenden verjagt oder sogar tätlich angegriffen werden.

Eine andere Pro-Palästina-Demo, im Oktober 2023 am Ballhausplatz in Wien.
Eine andere Pro-Palästina-Demo, im Oktober 2023 am Ballhausplatz in Wien.
Tabea Kerschbaumer

Das wurde oft bei rechtsextremen Märschen, bei Corona-Spaziergängen und nun auch bei propalästinensischen Demos dokumentiert. Weil man sich von Kameras "gestört fühle", so der oft genannte Grund. Ein Schmäh – aber einer, der bei der Polizei funktioniert, die eigentlich die Pflicht hätte, Journalistinnen und Fotografen, Reporter und Kamerafrauen vor Angriffen zu schützen und so die Pressefreiheit zu gewährleisten. Bei einer Pro-Palästina-Demo in Wien zeigte sich in diesem Zusammenhang zuletzt besonders drastisch, wie geheuchelt der angebliche Kampf um Menschenrechte "antiimperialistischer" Demonstrierender ist.

Medien wurden vehement abgedrängt, während man sich für die "Freiheit" Palästinas starkmachte. Die Pressefreiheit zählt zu den Menschenrechten und ist eine Säule der Demokratie. Wer die terroristische Hamas verharmlost und gegen Medienleute vorgeht, hat das Konzept von Demokratie nicht verstanden – oder lehnt es ab. (Colette M. Schmidt, 7.3.2024)