Peter Jacksons
Peter Jacksons "Der Hobbit" ist nur einer von vielen Filmen, in denen mit Red-Kameras neue Standards gesetzt wurden.
New Line Cinema/Metro-Goldwyn-Mayer Pictures/WingNut Films

Nikon übernimmt den auf High-End-Videokameras spezialisierten Hersteller Red für einen nicht näher genannten Betrag komplett, wie das Unternehmen in einer Presseaussendung bekanntgibt. Red wird somit zu einem hundertprozentigen Tochterunternehmen von Nikon.

Hobbits und Sonnenbrillen

Seit der Gründung durch Jim Jannard, den Gründer des Sonnenbrillenherstellers Oakley, im Jahr 2005 ist Red bekannt für seine digitalen Kameras, die in der Produktion von Kinofilmen verwendet werden, darunter die Red One 4K und die 8K-taugliche V-Raptor X. In den Anfangsjahren galt Red als Pionier im digitalen 4K-Filmgeschäft, als bekanntes Beispiel gilt etwa die Nutzung der Kameras in Peter Jacksons "Der Hobbit". Dieser wurde in 3D und in 5K-Auflösung mit 48-Red-Epic-Kameras gedreht, bei einer Framerate von 48 statt 24 Bildern pro Sekunde.

Zur Blütezeit im Jahr 2016 wurden 25 Prozent der 100 erfolgreichsten amerikanischen Filme auf Red-Kameras gedreht, wie das Fachmedium "Ars Technica" berichtet. Seitdem hat die Konkurrenz technisch jedoch aufgeschlossen. Ein ursprünglich mit viel Hype angekündigtes Smartphone-Projekt wurde schließlich eingestellt.

Nach der Klage

Die beiden Unternehmen betonen, dass beide Seiten von der Übernahme profitieren werden. Nikon werde die Akquisition nutzen, um auf dem schnell wachsenden Markt der digitalen Profikameras präsenter zu sein. Dabei sollen die technische Expertise und die Netzwerke beider Unternehmen bestmöglich genutzt werden.

Erst vor ein paar Jahren hatten sich die beiden Unternehmen noch in einem Rechtsstreit befunden. Red war rechtlich gegen alle Unternehmen vorgegangen, bei denen man eine Verletzung des Patents auf ein komprimiertes Raw-Videoformat sah. Die betroffenen Unternehmen – darunter auch Nikon – hatten das Format dementsprechend gar nicht angeboten oder entsprechende Vereinbarungen mit Red geschlossen. (stm, 8.3.2024)