Bernhard Auinger, er ist Bürgermeisterkandidat der SPÖ in der Stadt Salzburg, steht also in zwei Wochen eine Stichwahl ins Haus. In der schon ein wenig versnobten Festspielstadt tritt er gegen den KPÖ-Vorsitzenden Kay-Michael Dankl an, der knapp dahinter auf Platz zwei liegt. Nennenswerte Gewinne fuhr Auinger nicht ein, wie ihn Marie-Claire Zimmermann Sonntagabend in der "ZiB 2" gleich erinnerte, er sei aber trotzdem "sehr, sehr zufrieden". Irgendwohin müssten die Mandate ja wandern.

Salzburgs SPÖ-Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger war Sonntagabend zu Gast in der
Salzburgs SPÖ-Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger war Sonntagabend zu Gast in der "ZiB 2" bei Marie-Claire Zimmermann.
Screeshot: ORF-TVThek

Als Erster durchs Ziel

"Aber zu Ihnen sind sie nicht gewandert", wirft Zimmermann recht trocken ein. Auinger lässt sich nicht beirren, er schaut weiterhin hoffnungsfroh in die Zukunft und ist "sehr sehr optimistisch, dass der Bürgermeister in 14 Tagen Bernhard Auinger heißt". Zimmermann zeigt Verständnis für seine Freude, hakt aber nach: "26,2 Prozent sind das schlechteste Ergebnis für die SPÖ in der Stadt Salzburg in der Nachkriegsgeschichte", dämpft sie seine Freude und will wissen: "Gibt es da nicht doch einen kleinen Wermutstropfen?" Auinger, ganz im Nach- und auch schon im Vorwahlkampfmodus, lobt sich und sein Team und seine Sachpolitik.

Die KPÖ habe ja vor allem mit dem Thema leistbares Wohnen gepunktet, ob ihm da etwas entgangen sei? "Wir waren für dieses Thema nicht zuständig in den letzten fünf Jahren", fällt ihm dazu ein, er betont noch einmal, dass die SPÖ den ersten Platz errungen hat. "Wer als Erster durchs Ziel geht, hat im Regelfall auch gewonnen", klärt er fast schon philosophisch auf, "und von daher lasse ich mir dieses Ergebnis heute auch nicht schlechtreden".

"ZiB 2": SPÖ-Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger im Interview.
ORF

Zimmermann lässt das Wohnungsthema nicht los, ob dieses Thema nicht verschlafen wurde? In den Regierungsperioden zuvor – also damals, als die SPÖ noch zuständig war – sei das Wohnproblem nicht so groß gewesen wie jetzt, erinnert sich Auinger. Dass es jetzt hier Probleme gibt, sieht er in der Politik der ÖVP, "in den letzten fünf Jahren ist in der Stadt Salzburg noch nie so wenig sozialer Mietwohnbau gebaut worden, die ÖVP hat hier wirklich massiv gemauert und ist in Richtung Eigentum gegangen".

Brennen für ein Thema

Zweimal hat Auinger schon eine Stichwahl verloren, warum sollte es dieses Mal anders sein? Hier setzt Auinger zu einer Wahlkampfrede an, er wolle ein Bürgermeister "für alle Salzburgerinnen und Salzburger sein", und er habe das "breitere Angebot" für die Bevölkerung. Über mögliche Ressortzuständigkeiten – ob die KPÖ etwa das Wohnressort bekommt – will er freilich derzeit nicht spekulieren.

Nur so viel: "Ich werde alle einladen, die in der Stadtregierung sind, und herausfinden, für welches Thema sie wirklich brennen." Der Wahlkampf sei "sehr sachlich und sehr fair" gewesen, so Auinger, er sieht eine gute Basis für eine gute Zusammenarbeit. Was würde er tun, wenn er die Stichwahl verlieren würde? "Das dürfen Sie mich dann am Wahlabend am 24. März fragen." Wir werden sehen. (Astrid Ebenführer, 11.3.2024)