Die Suche nach einem Nachfolger für Scala-Intendant Dominique Meyer könnte sich für das Mailänder Opernhaus schwieriger als erwartet erweisen. Der Scala-Verwaltungsrat unter Vorsitz des Mailänder Bürgermeisters Giuseppe Sala will den Leiter der Fenice-Oper in Venedig, Fortunato Ortombina, zum neuen Intendanten des Mailänder Theaters ernennen, dieser lehnt jedoch das Angebot ab. Die Suche nach einem neuen Scala-Intendanten geht daher weiter.

"Ich habe nie darum gebeten, nach Mailand zu gehen. Ich bin in Venedig sehr glücklich, ich habe nie etwas getan, um die Aufmerksamkeit der Scala auf mich zu lenken. Ich werde weiterhin mit größter Entschlossenheit und Freude die Ziele verfolgen, die ich mir für das Fenice-Theater vorgenommen habe", sagte Ortombina gegenüber der Tageszeitung "Corriere del Veneto" am Dienstag. Der 63-jährige Kulturmanager ist seit 2017 Intendant des Fenice-Opernhauses, bei dem er bereits seit 2007 künstlerischer Direktor ist.

Die offizielle Ernennung des neuen Scala-Intendanten soll bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrats erfolgen, die Ende April auf der Tagesordnung steht. Sowohl das Fenice-Opernhaus in der Lagunenstadt als auch die Scala gehören zu den international bekanntesten Opernhäusern.

Der 68 Jahre alte Meyer, ehemalige Chef der Wiener Staatsoper, führt das Teatro alla Scala seit Mai 2020. Die Amtszeit des gebürtigen Elsässers läuft Ende Februar 2025 aus. Nächstes Jahr erreicht er die Altersgrenze von 70 Jahren, die die italienische Regierung für die Leitung von Opernhäusern und anderen kulturellen Einrichtungen festgelegt hat. Die Rechtsregierung um Premierministerin Giorgia Meloni macht Druck, damit die Scala zum ersten Mal seit 2005 wieder einen italienischen Intendanten bekommt. (APA, 12.3.2024)