Wimmer und die Austria starten die Mission Europacup-Play-off.
APA/ERWIN SCHERIAU

Altach - Nach dem Verpassen der Meistergruppe startet für die Wiener Austria in der Fußball-Bundesliga die Mission Europacup-Play-off in der Qualifikationsgruppe mit einem Gastspiel in Altach. Mit 16 Punkten führen die "Veilchen" die untere Hälfte vor dem Auftakt an, das soll in den kommenden zehn Runden so bleiben. Auch Altach möchte im Kampf um Europa mitreden, vom Abstiegskampf wollen die Vorarlberger dagegen nichts wissen.

Die Altacher liegen sieben Zähler hinter den Wienern, sechs hinter dem WAC und nur vier Punkte und einen Stern vor Schlusslicht Lustenau. Der Fokus der Rheindörfler richtet sich dennoch nach oben. "Das klare Ziel ist, einen von den beiden, die vor uns stehen, zu überholen. Wir haben im Frühjahr gesehen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können", erklärte Trainer Joachim Standfest am Freitag. Je nachdem, wer Cupsieger wird, könnte Quali-Rang zwei zur Teilnahme am Europacup-Play-off reichen.

Der 43-Jährige hält die Zielsetzung nicht für großspurig, sondern realistisch. "Es spricht die Analyse, der Weg und die Mannschaft dafür. Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft eine große Zukunft hat. Große Ziele kann man nur erreichen, wenn man sich die hoch genug setzt." Dass man in den letzten sechs Ligaspielen nur drei Punkte, vier Tore und keinen Sieg erzielt hat, sieht Standfest nicht als Widerspruch. Vor allem die starken Leistungen zuletzt gegen den LASK (0:0) und den WAC (1:1) hätten ihm seine Vision, die er für seine Elf habe, bestätigt.

Umwege

Bei der Wiener Austria will man unterdessen die Enttäuschung über das Verpassen der Meistergruppe abgeschüttelt haben, zumal die jüngste sportliche Bilanz positiv stimmt. "Wir haben in den letzten 13 Spielen 27 Punkte geholt, sind die zweitbeste Rückrundenmannschaft im Grunddurchgang und haben aus den fünf Spielen im Frühjahr zwölf Punkte gemacht", rechnete Trainer Michael Wimmer vor.

Nun soll der Europacup über Umwege erreicht werden. "Unser Ziel ist nach wie vor erreichbar und davon werden wir auch nicht abrücken. Der volle Fokus gilt jetzt der Qualifikationsgruppe und wir wollen am Samstag mit einem guten Ergebnis reinstarten", so Wimmer, der vor Altach Respekt hat. "Uns erwartet ein physisch sehr starkes Team, das im Zweikampf sehr präsent ist und auch in der Offensive hohe Qualität und Geschwindigkeit mitbringt."

Abschied

Für Thomas Silberberger beginnt am Samstag (17.00 Uhr/live Sky) die letzte Qualifikationsgruppe als Trainer der WSG Tirol. Für das Heimspiel gegen den Wolfsberger AC gibt der 50-Jährige im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga die Devise "Verlieren verboten!" aus, die Wattener wollen sich mit einem Erfolgserlebnis Schwung für die Mission Klassenerhalt holen. Die Kärntner könnten mit einem Sieg in Innsbruck indes den Anspruch auf einen Platz im Europacup-Play-off untermauern.

Während der WAC um Trainer Manfred Schmid mit 15 Punkten in die Qualigruppe startet und sich nach oben orientieren will, hat die WSG nach der Punkteteilung nur zwei Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Austria Lustenau. Deshalb ist Silberberger ein erfolgreicher Auftakt des Außenseiters wichtig. "Das oberste Gebot zum Start der Qualirunde ist zu punkten. Das würde uns Selbstvertrauen geben. Verlieren ist verboten", sagte er.

Revanche

Nur sechs Tage nach der 0:2-Niederlage in Bregenz gegen die Lustenauer Austria erhält Blau-Weiß Linz Gelegenheit zur Revanche. Das Team von Trainer Gerald Scheiblehner empfängt zum Qualifikationsgruppen-Auftakt in der Fußball-Bundesliga am Samstag (17.00 Uhr) das Schlusslicht. "Der Start ist enorm wichtig. Man muss unbedingt in den ersten Spielen punkten. Da kann man nicht ganz so befreit auftreten. Es gilt, den Kampf anzunehmen und voll da zu sein", sagte Scheiblehner.

Der Abstiegskampf geht damit in seine finale Phase über. Nach dem Sieg über die Linzer und der Punkteteilung liegt Lustenau nur mehr vier Zähler hinter Blau-Weiß und zwei hinter der WSG Tirol, das rettende Ufer ist zum Greifen nah. Danach hatte es lange Zeit nicht ausgesehen. Doch Coach Andreas Heraf, der die Austria in der Winterpause übernommen hatte, hauchte ihr neues Leben ein. Setzte es im Herbst in der Liga noch 14 Niederlagen bei nur drei Remis, so bilanzieren die Vorarlberger im Frühjahr bei zwei Siegen, einem Remis und zwei Pleiten. (APA, 15.3.2024)

Qualifikationsgruppe (1. Runde) - Samstag, alle 17.00 Uhr:

Blau-Weiß Linz - Austria Lustenau (Linz, Hofmann Personal Stadion, SR Altmann). Bisherige Saisonergebnisse: 0:0 (h), 0:2 (a)

BW Linz: N. Schmid - Tursch, Maranda, Fa. Strauss - Gölles, Krainz, Briedl, Pirkl - Mensah, Ronivaldo, Noß

Es fehlen: Koch (gesperrt), Haudum (Knöchel), Joao Luiz (Achillessehnenriss)

Lustenau: Schierl - Anderson, Maak, Meisl, Grujcic, Berger - Gorzel, Chato, Diaby - Bobzien, Fridrikas

Es fehlen: Devisate (Kreuzbandriss), Surdanovic (Kreuzbandriss)

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SCR Altach - Austria Wien (Altach, Cashpoint-Arena, SR Hameter). Bisherige Saisonergebnisse: 2:1 (h), 1:2 (a)

Austria: Früchtl - Pazourek, Handl, Plavotic - Ranftl, Fischer, Krätzig, Guenouche - Gruber, Fitz, Vucic

Es fehlen: Galvao (gesperrt), Martins (Adduktoren), Potzmann (Adduktoren), Asllani (Sehnenriss), El Sheiwi, Wustinger, Raguz (alle rekonvaleszent)

Altach: Stojanovic - Ingolitsch, Reiner, Koller, Ouedraogo - Demaku, Jäger, Kaiba - Gebauer, Nuhiu, Fadinger

Es fehlen: Bähre (gesperrt), Reiter (rekonvaleszent), Prietl (im Aufbautraining)

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WSG Tirol - Wolfsberger AC (Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Ciochirca). Bisherige Saisonergebnisse: 2:3 (h), 1:4 (a)

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, Gugganig, Geris - Taferner, Müller, Blume - Prelec, Diarra

Es fehlen: Ranacher (erkrankt), Stumberger (Kreuzbandriss)

WAC: Gütlbauer - Diabate, Omic, Baumgartner - Jasic, Altunashvili, Tijani, Scherzer - Boakye, Sabitzer, Ballo

Es fehlt: keiner