Tiger
Der Tiger ist in Indien heilig.
WDR/Längengrad Filmproduktion

Es gibt keinen Tiger mehr im Tigerreservat: Die Meldung aus dem Jahr 2008 löste einen Schock aus. Dort, wo sich die Tigerpopulation erholen sollte, wurde sie ausgerottet. Im Sariska-Nationalpark im indischen Bundesstaat Rajasthan fielen die majestätischen Raubkatzen skrupellosen Wilderern zum Opfer. Ihre Felle sind viel Geld wert. Mehr als 15 Jahre später lautet die gute Nachricht: Der Tiger ist zurück.

Das Geschäft mit Tigerfellen bedroht die Existenz der Raubkatze.
Das Geschäft mit Tigerfellen bedroht die Existenz der Raubkatze.
WDR/Längengrad Filmproduktion

Wie steinig der Weg zum Comeback war und wie viel Aufwand dahintersteckt, das zeigt die ARD-Doku Eco Crimes – Der Kampf um die letzten indischen Tiger, die am Montag zu sehen war und in der Mediathek verfügbar ist.

Kampf mit Bauern

Nicht alle waren von der Wiederansiedlung begeistert, bediente sich das Raubtier doch beim Viehbestand eines Bauern, der in einem Dorf inmitten des Reservats lebt. Und so wurde Tiger Nummer eins im Jahr 2010 vergiftet. Ein Racheakt, der das Projekt an den Rand des Scheiterns brachte. Trotzdem wurden weitere Tiger in den Nationalpark gebracht. Und die Dorfbewohner zu Verbündeten gemacht. Sie helfen bei der Sichtung der Tiere. 500 Fotofallen sorgen für die Dokumentation. Jeder Tiger lässt sich anhand der Streifen identifizieren.

Heute leben 31 Tiger im Nationalpark. 17 Beobachtungstürme mit hochauflösenden Kameras sollen Wilderer abhalten und aufspüren. Dafür sorgt eine Anti-Wilderer-Einheit. Im ganzen Land existieren 53 Schutzgebiete. Zentral organisiert, hat die indische Regierung den Wilderern den Kampf angesagt. Spürhunde erweisen sich als nützliche Helfer. Und so leben in Indien derzeit mehr als 3500 Tiger, doppelt so viele wie Anfang des Jahrtausends. Eine schöne Erfolgsgeschichte im Ringen um Artenschutz! (Oliver Mark, 19.3.2024)