Der Kommunist Kay-Michael Dankl (links) und der Sozialdemokrat Bernhard Auinger blicken mit Spannung auf die Stichwahl am Sonntag.
APA/BARBARA GINDL

Die Salzburger Bürgermeisterdirektwahl geht am Palmsonntag in 14 Gemeinden in die zweite Runde. Beim ersten Wahlgang konnte in diesen Gemeinden keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erzielen, deshalb kommt es mit Platz zwei zu einer Stichwahl. Mit Spannung erwartet wird vor allem das Ergebnis in der Stadt Salzburg, wo SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger und der Kommunist Kay-Michael Dankl für das Amt des Bürgermeisters zur Wahl stehen. Auinger und Dankl lagen im ersten Wahlgang nur 821 Stimmen auseinander.

Die Gemeinderatswahl am 10. März hat die Stadt Salzburg wieder rot gefärbt. Die SPÖ gewann mit 25,6 Prozent der Stimmen vor der KPÖ Plus, die 23,1 Prozent erreichte. Dahinter folgten ÖVP (20,8 %), grüne Bürgerliste (12,7 %), FPÖ (10,8 %) sowie die Neos und die Liste Salz.

Altbundespräsident Heinz Fischer (rechts) unterstützte Bernhard Auinger (SPÖ) beim Wahlkampfendspurt.
Stefanie Ruep

Bernhard Auinger präsentierte im Wahlkampfendspurt noch viel Politprominenz. Am Donnerstag setzte sich der frühere Bundespräsident Heinz Fischer für den SPÖ-Kandidaten ein. "Es gibt eine bessere Option, als einen Kommunisten zum Bürgermeister zu wählen", sagte der frühere Bundespräsident. Das Echo im Ausland wäre sicher größer, wenn am Sonntag der Kommunist gewählt werde, meinte der 85-jährige Fischer. "Es wäre aber kein Echo, über das wir uns besonders freuen dürften." Auch die ehemalige Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, der Salzburger SPÖ-Chef David Egger-Kranzinger und der ehemalige Bürgermeister Heinz Schaden unterstützten den Kandidaten ihrer Partei auf dem Salzburger Wochenmarkt Schranne am Donnerstag.

Kay-Michael Dankl verabschiedete sich am Mittwoch aus dem Salzburger Landtag. Seit Mitte Juni 2023 leitete er den vierköpfigen Landtagsklub der KPÖ, er zog mit dem Ziel ein, die größte Nervensäge für Landeshauptmann Wilfried Haslauer und seine ÖVP zu werden. Wie viele Landtagsdebatten zeigten, hat er das auch geschafft. Dankl überreicht Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) als Abschiedsgeschenk das Buch "Unsere Mutter Erde: Gemeinsam die Schöpfung bewahren" von Papst Franziskus. "Auch ein Konservativer und ein Kommunist können etwa über die soziale Frage miteinander reden", sagte Dankl. Anstellte von Dankl nimmt nun die Lehrerin Natalie Hangöbl den Platz als Klubchefin ein.

Hohe Wahlbeteiligung erwartet

Am Sonntag werden die Wahllokale um 16 Uhr schließen. In der Stadt Salzburg wird für 17 Uhr mit einem ersten Ergebnis ohne Wahlkarten gerechnet. Das Endergebnis mit Wahlkarten kommt dann um 21 Uhr. Die Wahlkarten sind in der Stadt Salzburg interessant, denn bis Donnerstag wurde eine Rekordzahl an Wahlkarten von 15.203 ausgegeben. Die hohe Zahl dürfte einerseits am Wahltermin am Palmsonntag und an den Osterferien liegen. Andererseits rechnet man in der Stadt aufgrund des knappen Rennens auch mit einer hohen Wahlbeteiligung. "Wir werden heuer eineinhalbmal so viele Wahlkarten ausgeben wie vor fünf Jahren", sagt Wahlmanager Franz Schefbaumer. "Setzt sich dieser Trend auch in den Wahllokalen fort, ist bei der Bürgermeisterstichwahl mit einer Wahlbeteiligung wie im ersten Wahlgang von 50 bis 55 Prozent zu rechnen."

SPÖ-Chef hofft auf Neumarkt

Die Landesparteien schauen auch auf die Stichwahl in Neumarkt am Wallersee. Dort steht der SPÖ-Landesparteiobmann David Egger-Kranzinger in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Adolf Rieger von der ÖVP. Egger-Kranzinger konnte im ersten Wahlgang 3,5 Prozentpunkte dazugewinnen und geht mit 41,4 Prozent als Favorit in die Stichwahl. Rieger verlor in der Bürgermeisterwahl 12,9 Prozentpunkte. SPÖ-Chef Egger will, auch wenn er Bürgermeister wird, weiterhin Landesparteichef und Klubobmann im Landtag bleiben.

Gewählt wird am Palmsonntag auch in den Gemeinden Schleedorf und Strobl (Flachgau), Bad Vigaun, Oberalm und Puch (Tennengau), Bad Gastein, Bad Hofgastein, Forstau, Mühlbach und St. Johann im Pongau sowie in Neukirchen am Großvenediger und in Saalfelden im Pinzgau. In fünf dieser Gemeinden kann auch noch eine Frau Bürgermeisterin werden. (Stefanie Ruep, 24.3.2024)