Dunkel und unheimlich ist es im Wald des unteren Odertals an der Grenze zwischen Deutschland und Polen. Der Wind rauscht durch die Bäume und raut das Wasser im Schilfgürtel auf, als mitten in der Nacht ein junger Mann, Mitglied einer Jagdgesellschaft aus Berlin, durch die weitläufige Naturlandschaft stolpert. Am Morgen liegt er erschossen im Gras.

Kriminalhauptkommissarin Alexandra Luschke (Gisa Flake, l.) und ihr Kollege Kriminalhauptkommissar Karl Rogov (Frank Leo Schröder) befragen den polnischen Jagdleiter Marek Kulesza (Piotr Witkowski, Mitte) zur nächtlichen Jagd.
Kriminalhauptkommissarin Alexandra Luschke (Gisa Flake, l.) und ihr Kollege Kriminalhauptkommissar Karl Rogov (Frank Leo Schröder) befragen den polnischen Jagdleiter Marek Kulesza (Piotr Witkowski, Mitte) zur nächtlichen Jagd.
rbb/Christoph Assmann

Im deutsch-polnischen Kommissariat in Świecko nimmt Alexandra Luschke (Gisa Flake) mit ihrem neuen Co Karl Rogov (Frank Leo Schröder) die Ermittlungen auf. Sie stoßen dabei auf einen Konflikt zwischen Bauern und Jägern, Arm und Reich, der dieser Wald- und Auenlandschaft seinen Stempel aufdrückt, so menschenleer sie auch erscheint.

Sperrzone

Durch das Gebiet führt ein Teil des 450 Kilometer langen Zaunes, der Wildschweine aus Polen, wo seit mehreren Jahren die Afrikanische Schweinepest grassiert, von Deutschland fernhalten soll. In der Sperrzone soll nicht gejagt werden, doch das kümmert wohlhabende Jäger wie Rechtsanwalt Albrecht Richtmann (Bernhard Schütz) nicht, der regelmäßig mit Sohn und Kanzleipartnern zum Hirscheabschießen aus der deutschen Hauptstadt anreist.

Hat der Mord an einem seiner Partner mit dem Hass von dessen Sohn gegen den eigenen Vater zu tun? Welche Rolle spielt der polnische Jagdleiter Marek Kulesza (Piotr Witkowski)? Wie steht die polnische Schweinezüchterin Grażyna Jankowska (Anita Poddębniak), auf deren Hof vor zwei Jahren wegen der Schweinepest alle 1000 Tiere getötet werden mussten und die weiter vor der Seuche zittert, zu alldem? Die Antworten bergen nicht nur Spannung, sondern auch bedrückende Einsichten in bäuerliche Notlagen. (Irene Brickner, 24.3.2024)