Patrick Isermeyer, Jasna Fritzi Bauer und Luise Wolfram am Fundort der Leiche.
Patrick Isermeyer, Jasna Fritzi Bauer und Luise Wolfram am Fundort der Leiche.
ORF/Radio Bremen/RB TV/Claudia Konerding

Es soll ja unterschiedliche Gründe geben, warum man sich in einen Wald begibt. Schwammerln suchen, Bäume umarmen, Vögel beobachten, ein romantischer Spaziergang. Ayla, Viola und Marlene (Pegah Ferydoni, Sophie Lutz und Inez Bjørg David) sind im Wald, um sich absichtlich zu verirren. Ohne zusätzliche technische Hilfsmittel wollen sie wieder herausfinden.

Nur Ayla und Viola kommen zurück. Marlene liegt auf einer Lichtung, ermordet. Der Mörder ging perfide vor: Er fotografierte die drei beim Schlafen und verschickte Fotos vom Opfer an die Freundinnen im Zelt. Unheimlich!

War es der Handymann?

"Das ist wie im Handymann-Fall von vor acht Jahren", schlussfolgert Linda Selb (Luise Wolfram). Warum die Frauen im "Scheißwald" übernachteten, will Liv Moormann (Jasna Fritzi Bauer) wissen und erfährt von einem fragwürdigen Erziehungsspiel: Eltern schicken ihre Kinder in den Wald, und diese sollen ohne Handyempfang nach draußen finden. Das nennt sich "Dropping". Ayla, Viola und Marlene wollten schauen, ob das etwas für ihre Kinder ist.

Was Stunden vor dem Mord passiert ist, erzählt die Tatort-Folge Angst im Dunkeln am Ostermontag (Buch: Kirsten ­Peters, Regie: Leah Striker). Darin verflochten wird die spätere Mördersuche der toughen Ermittlerinnen. Die sind sich uneins: Ist der Täter der ominöse Handymann oder stammt er aus Marlenes Umfeld? Schließlich sind weder Ehemann (Henning Baum) noch Kinder Sympathieträger und in ihrer Trauer wenig glaubhaft. Irrläufe im Wald erlaubt sich die Folge nicht. Schnurgerade bahnt sich diese Tragödie ihren Weg durch das finstere Dickicht. Luise Wolfram und Jasna Fritzi Bauer könnte man sowieso ewig zuschauen. (Doris Priesching, 31.3.2024)