Fünfmal hatte sich Anna Jermolaewa vergeblich um einen Studienplatz an der Akademie der Bildenden Künste in Wien beworben, bis sie schlussendlich doch aufgenommen wurde. Das Scheitern war für sie "ein Glück", denn die Akademie, erzählt die Trägerin des Österreichischen Kunstpreises 2020, hatte sich in dieser Zeit grunderneuert. Nach klassischer Ausbildung in Russland, sehr früher Emigration und einigen Anstrengungen, das Kunstvolle wieder loszuwerden, wurde Anna Jermolaewa rund um die damalige Klasse von Peter Kogler zur Meisterin leichtfüßigster Konzeptkunst. Auf der 60. Kunstbiennale in Venedig wird sie den Österreich-Pavillon gestalten. Im Interview spricht sie über Fernweh, Katzen, Glücksgriffe zu Videokameras und über langfristige Recherchen, denen gegenüber das "Machen" vergleichsweise schnell von der Hand geht. (14.7.2024)