Der "Rot-blauer-Machtmissbrauch-Untersuchungsausschuss" sorgt bei der FPÖ Steiermark weiter für Ärger. Weil der ÖVP-Abgeordnete Andreas Hanger im Rahmen des Ausschusses auch den Finanzskandal der FPÖ in der Steiermark rund um 1,9 Millionen Euro mutmaßlich veruntreutes Steuergeld thematisiert, nennt ihn der FPÖ-Landtagsabgeordnete Stefan Hermann in einer Aussendung einen "Kettenhund" von Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP).

Christian Hafenecker (FPÖ) und Andreas Hanger (ÖVP) im Rahmen der Befragungen im U-Ausschuss zum 'Rot-Blauen Machtmissbrauch' am Mittwoch, 13. März 2024, im Parlament in Wien.
Andreas Hanger (ÖVP), hier bei den Befragungen im U-Ausschuss zum "rot-blauen Machtmissbrauch" im März, sieht die blauen Angriffe gelassen.
APA/ROLAND SCHLAGER

Denn Hanger hat auch den steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek auf der Ladungsliste, außerdem den Grazer Ex-FPÖ-Klubchef Alexis Pascuttini. Er wurde aus der FPÖ ausgeschlossen, weil er eine Aufklärung der Malversationen forderte, und ist heute Klubchef des KFG in Graz. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit über zwei Jahren. Kunasek wird als einer der Beschuldigten geführt. Im Mai soll er im Ausschuss aussagen.

Für Hermann ist Pascuttini ein "Erfüllungsgehilfe der schwarzen Schmutzkübelkampagne".

"Nervenflattern"

Pascuttini konterte auf die blauen Anwürfe, dass das blaue "Nervenflattern" von Stefan Hermann verständlich sei: "Es dürfte mittlerweile zu ihm durchgedrungen sein, dass wir nun auch sein Handeln im Oktober und November 2021 näher beleuchten werden." Hermann meinte dazu auf STANDARD-Nachfrage: "Ich bin überhaupt nicht nervös."

Ob Kunasek der Ladung ins Parlament am 7. und 8. Mai nachkomme, sei noch offen, so Hermann: "Bei uns ist noch keine Einladung angekommen, wenn diese da ist, wird man sich die Terminplanung anschauen."

Auch Hanger reagierte auf die blaue Kritik: Der FPÖ-Finanzskandal mit "weitreichenden Ermittlungspannen" sei der "größte Parteifinanzskandal in der Zweiten Republik" und damit "auch ganz klar in der Bundesvollziehung, und damit ist diese skandalöse Causa auch durch den Untersuchungsgegenstand im Blau-roter-Machtmissbrauch-Untersuchungsausschuss gedeckt". Letzteres sieht die FPÖ nicht so. (Colette M. Schmidt, 3.4.2024)