LSST Camera
Die Größe der Kamera ist beeindruckend.
Jacqueline Ramseyer Orrell / SLAC National Accelerator Laboratory

Sie ist so groß wie ein Auto, hat 3,2 Milliarden Pixel und eine Optik mit einem Durchmesser von 1,6 Metern. Ab 2025 soll die neue Mega-Kamera Fotos aus dem All ermöglichen, wie sie bisher undenkbar waren. Entwickelt wurde die neue LSST Kamera, kurz für "Legacy Survey of Space and Time", vom Department of Energy's SLAC National Accelerator Laboratory in Kalifornien. Nach neun Jahren in Entwicklung wird sie ihren Platz im Vera C. Rubin Observatory finden, welches in den Bergen von Chile angesiedelt ist.

"Mit der Fertigstellung der einzigartigen LSST-Kamera und ihrer bevorstehenden Integration mit den übrigen Systemen in Chile werden wir bald mit der Produktion der informativsten Karte des Nachthimmels beginnen, die je erstellt wurde", erklärte der Direktor des Rubin Observatoy, Željko Ivezić, kürzlich in einer Stellungnahme.

Das Ziel ist tatsächlich mehr Galaxien zu katalogisieren, als es "Menschen auf der Erde gibt", erklärt ein Sprecher des US-Labors, das die Kamera hergestellt hat. Möglich soll das durch die 201 einzelnen Sensoren sein, die mit jeweils 16 Megapixeln ausgestattet sind. Als Beispiel für die Fähigkeiten der Kamera wird ein Golfball genannt, der aus einer Distanz von 24 Kilometern zu sehen ist.

LSST Kamera
Einen Golfball auf riesige Distanzen zu erkennen ist nur ein beeindruckendes Beispiel, was die neue Digitalkamera kann.
Greg Stewart/SLAC National Accelerator Laboratory

Sternenhimmel

Schon das in Chile vorhandene Teleskop ist mit 8,4 Metern eines der beeindruckendsten der Welt. In Kombination mit der drei Tonnen schweren LSST Kamera wird die Verbindung nicht nur eine optisch sehr eindrucksvolle, sondern auch in Bezug auf ihre Möglichkeiten. So wird sich das fertige Teleskop in nur 20 Sekunden um 180 Grad drehen können, was es zum schnellsten in dieser Größe macht.

In den nächsten zehn Jahren soll die LSST Kamera alle 20 Sekunden eine 15 sekündige Belichtung des Himmels aufnehmen. Das ermöglicht eine vollständige Panoramaaufnahme des südlichen Sternenhimmels alle drei Tage. Die gesammelten Daten sind ebenfalls beeindruckend. Pro Nacht werden bis zu 15 Terabyte gesammelt.

Das erklärte Ziel ist zudem die größte Zeitrafferaufnahme des Universums zu erstellen, um etwa die Bewegung von Himmelskörpern besser nachvollziehen zu können. (red, 7.4.2024)