Als Galatasaray den Anstoß des Gegners erwartete, verließ die Auswahl von Fenerbahce den Platz.
AFP/DHA (Demiroren News Agency)/

Galatasaray hat am Sonntag auf kuriose Weise den türkischen Supercup gewonnen. Gegner und Istanbuler Stadtrivale Fenerbahce verließ unmittelbar nach dem Führungstreffer von Galas Mauro Icardi den Platz. Der Schiedsrichter brach die Partie ab, Galatasaray wurde zum Sieger erklärt. Der aktuelle Meister der Süper Lig gewann damit zum 17. Mal den nationalen Supercup.

Fenerbahce war zum Match in Şanlıurfa mit einer U19-Auswahl angetreten. Der Verein war mit der Ansetzung des Spiels nicht einverstanden. Ursprünglich hätte die Partie im Dezember in Saudi-Arabien ausgetragen werden sollen, wurde aber wegen "Störungen in der Organisation" verschoben. Beiden Teams wurde damals verboten, Banner oder Plakate mit dem Bild des Gründers der modernen Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, zu präsentieren.

Fenerbahce bestreitet am Donnerstag das Hinspiel im Viertelfinale der Uefa Conference League gegen Olympiakos. Der türkische Verband lehnte eine erneute Verlegung ab. Um nicht für ein Nichtantreten sanktioniert zu werden, schickte Fener eine U19-Auswahl zum Finalort und ermöglichte seinen Profis derweil eine optimale Vorbereitung auf das Europacupspiel in Griechenland. Funktionäre des Vereins kündigten im Vorfeld an, dass sich Fans nicht allzu große Hoffnungen machen sollten und dass die Partie nicht 90 Minuten dauern würde. Der Schritt sei laut Präsident Ali Koc ein erster "Schritt der Rebellion", um Änderungen im türkischen Fußball zu initiieren.

Seit Monaten schwelt ein Streit mit dem nationalen Fußballverband TFT. Fenerbahce beantragte für den Supercup einen ausländischen Schiedsrichter, weil die einheimischen Unparteiischen in den vergangenen Monaten mehrfach im Mittelpunkt von Skandalen gestanden hatten. (luza, red, 7.4.2024)