Wer sich wundert, warum über Windows Update auf einmal keine neuen Aktualisierungen für Windows 11 mehr geliefert werden, hat womöglich eine "falsche" App installiert. Was viele nicht wissen: Microsoft hat eine "Filterliste" für unerwünschte Programme, deren Präsenz unter Verweis auf Sicherheitsgründe und Kompatibilität ein System vor der Belieferung mit Updates aussperrt.

"Safeguard Hold" nennt sich dieser Block. Er soll unter anderen verhindern, dass das System nach dem Einspielen eines Updates auf einmal aufgrund eines solchen Programmes nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. Bei Deskmodder hat man sich die in der Datei "appraiser.sdb" untergebrachte Liste angesehen, wie sie wohl für das nächste große Windowsupdate im Herbst (24H2) gelten wird.

Das Bild zeigt Windows 11
Im Herbst steht das nächste große Update für Windows 11 an.
Microsoft

Nicht für alle App-Versionen

Dabei zu beachten ist allerdings, dass der Eintrag eines Programms nicht automatisch für alle seine Versionen gilt. Mitunter geht es nämlich um bekannte und beliebte Tools, bei denen allerdings veraltete Ausgaben zu einer Updatesperre führen. Dazu zählen etwa die Windows-7-Ausgabe des Open-Source-Mediaplayers VLC oder auch alte Hardwaretreiber. Letztere könnten allerdings zum Problem werden, wenn seitens des Herstellers keine neueren Treiber zur Verfügung stehen.

So sieht die Liste nach aktuellem Stand aus:

Einfache Umgehung könnte möglich sein

Dabei finden sich auch "alte Bekannte". Ältere Versionen der Radeon Software und iCloud sind bereits seit dem großen Windows-Patch im letzten Jahr (23H2) mit dabei. ExplorePatcher sowie StartAllBack sogar schon seit Ende 2022 (22H2). Sie sorgten damals dementsprechend auch schon für Updateprobleme. Dabei wurde allerdings ein Trick gefunden, um den Safeguard Hold zu umgehen, wenn man eine betroffene App bzw. deren ältere Version weiter verwenden will oder muss.

Demnach ist es möglich, diese einfach vor dem Update zu deinstallieren und danach wieder zu installieren. Allerdings muss man zuvor das Installationspaket umbenennen, um den Safeguard Hold zu umgehen. Im Falle von StartAllBack musste dabei der Begriff "StartAllBack" aus dem Dateinamen entfernt werden. Der Safeguard Hold wird auch genutzt wird, um die Installation von problematischen Programmen und Treibern zu unterbinden.

Hinzu kommt außerdem eine Reihe an Hardware-IDs für verschiedene, ältere Geräte. Unverändert bleibt die Liste der offiziell von Windows 11 unterstützten Prozessoren. Mit der Einführung von Windows 11 hatte Microsoft hier die Anforderungen deutlich angehoben und, mit wenigen Ausnahmen, CPUs der achten Core-Generation von Intel bzw. der Ryzen-2000-Serie zum Mindeststandard erhoben, wenngleich eine Nutzung mit vielen älteren Prozessoren auf inoffiziellem Wege weiter möglich ist. (red, 8.4.2024)