Der Penispumpengag, den Dirk Stermann in Form eines Werbespots darbot, wirkte als auflockernde Talkgrundlage. Er pries "Pimppump 100" zur Vergrößerung seines Gemächts an. Die Gäste, Olli Schulz und Jan Böhmermann, die heuer auf FM4 wieder den Song Contest kommentieren werden, signalisierten erheitert Sympathie für den Pumpenspot. Böhmermann, von Christoph Grissemann als begabtester Satiriker Europas vorgestellt, überließ dann tendenziell seinem Kumpel Olli das Wortfeld. Olli sprudelt ja. Er verstand das Moderieren des Song Contest als "wahnsinnige Chance" für Jan und sich selbst, worauf sich die Gastgeber ob dieser Pointe begeistert dem Lachen hingaben.

Olli Schulz und Jan Böhmermann bei Stermann und Grissemann in
Olli Schulz und Jan Böhmermann bei Stermann und Grissemann in "Willkommen Österreich".
Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

Das Viererdate biegt dann allerdings ab Richtung leichte Verkrampfung. Warum, ist schwer zu sagen. Die aufkommende Uneinigkeit über historische Fakten war jedoch gewiss nicht hilfreich. Der Song Contest sei früher eine ernsthafte Schlagersache gewesen, so weit war man sich einig. Wann war aber früher? In den 1960ern? Oder noch zu jener Zeit, als Stermann und Grissemann den Schlagerspaß lustig verhöhnten? Und überhaupt! Ihr, Stermann und Grissemann, wart ja gar nicht selbst beim Song Contest, als ihr moderiert habt! Das fanden Olli und Jan uncool, worauf Grissemann das Gespräch nicht mehr so toll fand und zu Oksana Havryliv überleiten wollte, jener Wissenschafterin, die das Schimpfen erforscht.

Ihre Ausführungen waren interessant; Olli und Jan hörten brav zu. Nur als es um die Frage ging, was der erste Schimpfschrei des Urmenschen gewesen sei, schrie Jan "Fuck!". Na ja. Vielleicht hätte geholfen, wenn die Duos gaghalber die Plätze getauscht hätten? (Ljubiša Tošić, 10.4.2024)