Für die Austria und den WAC geht es um eine gute Ausgangsposition im Kampf um Platz eins der Qualigruppe.
APA/GERT EGGENBERGER

Wolfsberg/Wien - Im Lavanttal steigt am Samstag (17.00 Uhr/Sky) das Spitzenspiel in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga. Der Wolfsberger AC empfängt die Wiener Austria im Kampf um Platz eins im unteren Play-off. Beide Teams sind seit der Punkteteilung noch ohne Sieg, jeweils drei Remis stehen zu Buche. Auch die Torproduktion stotterte kräftig.

Der WAC wartet seit fünf Ligaspielen auf einen vollen Erfolg, dabei wurden nur zwei Treffer erzielt. Immerhin gab es aber auch nur eine Niederlage (0:4 bei Sturm Graz). "Wir stehen im Moment sehr kompakt und sehr stabil, haben zwei Mal zu null gespielt. Wir hätten natürlich lieber öfter gewonnen", meinte Coach Manfred Schmid vor der Partie gegen seinen Ex-Club.

Die Saisonbilanz gegen die Austria spricht mit einem Sieg und einem Remis momentan zugunsten der Wolfsberger. Dennoch sieht Schmid die Seinen als "Underdog". "Es ist das einzige Duell in der Qualigruppe, wo wir nicht als Favorit ins Spiel gehen. Ich freue mich sehr darauf, weil das ein Spiel ist mit zwei Mannschaften, die offensiver agieren wollen."

Weiterhin verzichten muss der Trainer auf den verletzten Augustine Boakye, auch der angeschlagene Sandro Altunashvili ist nach einem "Pferdkuss" gegen Blau-Weiß Linz fraglich. "Das sind Schlüsselspieler für uns. Sandro hat gestern das Training abgebrochen, heute hat er individuell trainiert. Mal schauen, ob sich das ausgeht."

Wie oft Hendrik Bonmann noch das Tor der Kärntner hütet, ist indes offen. "Er hat die Zusage, dass er Spiele bekommt. Er wird im Tor stehen. Wieviele es dann sind, das werden wir sehen", so Schmid, der in der kommenden Saison auf Goalie Lukas Gütlbauer setzt. Zuletzt in Linz war Bonmann wieder zwischen den Pfosten gestanden. Fixiert wurden indes die Dienste von U21-Teamspieler Thierno Ballo für die kommenden Saison, dessen Vertragsoption eingelöst wurde.

Huskovic trainiert mit Spezialmaske

Die Wiener "Veilchen" reisen ersatzgeschwächt ins Lavanttal. Personalsorgen plagen Trainer Michael Wimmer schon die ganze Saison, neben den Langzeitverletzten muss der Deutsche seine Stammkräfte Manfred Fischer und Frans Krätzig Gelb-gesperrt vorgeben. Im zentralen Mittelfeld könnte daher Moritz Wels nach Ablauf seiner Gelb-Rot-Sperre erneut eine Chance bekommen. "Wir haben mehrere Varianten. Da der WAC zuletzt immer mit Viererkette gespielt hat, würde es aus meiner Sicht auch gut passen, mit nur einem Sechser zu spielen", erklärte Wimmer.

Muharem Huskovic, der am Montagabend bei einem Überfall eine Nasenbeinfraktur erlitten hatte, trainiert seit Donnerstag wieder - mit einer Spezialmaske. "Er hat normal trainiert, deshalb gehe ich davon aus, dass er am Samstag in Wolfsberg definitiv im Kader sein kann", sagte Wimmer. Bei Marvin Potzmann und Fisnik Asllani zeichnet sich eine baldige Kaderrückkehr ab, beide stehen wieder im Mannschaftstraining.

Nach den wenig zufrieden stellenden Spielen in der Qualifikationsgruppe will der Tabellenführer nun anders auftreten. "Wichtig wird sein, dass wir wieder eine gewisse Lockerheit und Spielfreude an den Tag legen und mit Power Fußballspielen", meinte Wimmer, der großen Respekt vor dem WAC hat. "Ich bin mir sicher, dass sie wieder auf ihre Stärken im Umschaltspiel setzen - sie haben vorne einfach sehr viel Speed, auf den wir aufpassen müssen."

Tirol gegen Linz um "Big Points"

WSG Tirol empfängt Blau-Weiß Linz, die Tiroler sind die einzige Mannschaft, die in der Qualigruppe bisher einen Sieg einfuhr. Die punktgleichen Linzer warten hingegen auf ihr erstes Tor seit der Teilung. Dreimal spielten die Linzer bisher in der Qualifikationsgruppe, alle drei Spiele endeten 0:0. Auch für Samstag erwartet WSG-Coach Thomas Silberberger ein ähnliches Schicksal: "Es kommt ein typisches Qualirundenspiel auf uns zu. Wir sind uns ziemlich sicher, dass es kein 5:4 wird, sondern ein knappes Ergebnis mit wenig Toren."

In den ersten beiden Saisonduellen trafen die Oberösterreicher bei einem 4:2-Sieg und einer 1:2-Niederlage jeweils in der ersten Spielminute, das wollen die Tiroler diesmal verhindern. "So wie im Herbst darf es nicht laufen. Da waren wir einmal nach 20 und einmal nach 40 Sekunden hinten. So einen Horrorstart dürfen wir nicht haben", sagte Silberberger. Sein Gegenüber Gerald Scheiblehner ist mit den vergangenen Wochen zufrieden und will erstmals voll punkten: "Die WSG ist die Mannschaft mit dem besten Start in diese Qualirunde. Aber wir fahren nach zwei sehr guten Ergebnissen gegen die Austria und den WAC nach Innsbruck, um dort zu gewinnen."

Ländle-Derby der Hoffnung

Schlusslicht Austria Lustenau kann am Samstag (17.00 Uhr) mit einem Heimsieg gegen Altach bis auf zwei Punkte an die Lokalrivalen herankommen, die Gäste schon einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Ein voller Erfolg gelang beiden Teams in der Qualigruppe der Fußball-Bundesliga freilich noch nicht, vieles deutet wieder auf ein Remis hin. Für Austria-Stürmer Lukas Fridrikas ist aber "definitiv etwas möglich".

Sieben Runden vor Saisonende fehlen Lustenau je fünf Punkte auf Altach sowie die WSG Tirol und Blau-Weiß Linz, die sich am Samstag zur selben Zeit gegenüberstehen. Schon zwei Stunden nach Anpfiff im Ausweichstadion in Bregenz könnte sich die Situation für die Truppe von Trainer Andreas Heraf also schon viel freundlicher präsentieren. "Die Ausgangssituation vor dem Spiel verspricht Hochspannung", meinte Heraf. "Wir spielen beinhart gegen den Abstieg, die Altacher haben ein paar Punkte Vorsprung, welchen wir natürlich verringern wollen. Das muss unser Ziel sein." (APA, red, 12.4.2024)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zu den Spielen der 26. Runde der Fußball-Bundesliga am Samstag und Sonntag (alle Spiele live auf Sky):
Qualifikationsgruppe (4. Runde) - Samstag, alle 17.00 Uhr:

WSG Tirol - FC Blau-Weiß Linz (Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, SR Hameter).
Bisherige Saisonergebnisse: 2:4 (h), 2:1 (a)

WSG: Stejskal - Sulzbacher, Bacher, Okungbowa, D. Gugganig, Schulz - Taferner, Müller, Ogrinec - Diarra, Prelec
Es fehlen: Stumberger (Kreuzbandriss), Ozegovic (muskuläre Probleme)

BW Linz: Schmid - Tursch, Maranda, Strauss - Gölles, Koch, Briedl, Pirkl - Mensah, Ronivaldo, Noß
Es fehlt: Joao Luiz (Achillessehnenriss)

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Wolfsberger AC - FK Austria Wien (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Gishamer). Bisherige Saisonergebnisse: 0:0 (a), 1:0 (h)

WAC: Bonmann - Veratschnig, Diabate, Baumgartner, Scherzer - Jasic, Leitgeb, Tijani - Sabitzer, Röcher, Ballo
Es fehlen: Boakye (Muskelverletzung)
Fraglich: Altunashvili (angeschlagen)

Austria: Früchtl - Handl, Martins, Galvao - Ranftl, Wels, Holland, Guenouche - Gruber, Fitz, Vucic
Es fehlen: Krätzig, Fischer (beide gesperrt), Potzmann, Asllani (beide wieder im Mannschaftstraining), El Sheiwi, Wustinger, Raguz (alle rekonvaleszent)

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Austria Lustenau - SCR Altach (Bregenz, ImmoAgentur Stadion, SR Altmann). Bisherige Saisonergebnisse: 0:3 (h), 0:3 (a)
Austria Lustenau: Schierl - Anderson, Gmeiner, Lins, Grujcic, Berger - Gorzel, Chato, Grabher - Fridrikas, Diaby
Es fehlen: Maak (Waden), L. Meisl, Surdanovic, Devisate (alle Kreuzbandriss)

Altach: Schützenauer - Ingolitsch, Reiner, L. Gugganig, Koller, Ouedraogo - Demaku, Bähre, Fadinger - Gebauer, Jurcec
Es fehlen: Jäger, Nuhiu, Prietl, Maksimovic (alle gesperrt), Stojanovic (Handbruch), Santos (Muskelfaserriss), Reiter (im Aufbautraining)