Im Jahr 1974 gründete der ehemalige Intel-Mitarbeiter Federico Faggin das Unternehmen Zilog. Zwei Jahre später stellte man den von gerade einmal 12 Leuten entwickelten Z80 vor. Der 8-Bit-Prozessor wurde zunächst als eine Art binär kompatible Alternative zu Intels 8080-CPU verstanden, legte aber seitdem eine beachtliche eigene Karriere hin. Und diese geht nun, nach im Computerzeitalter biblischen 48 Jahren, zu Ende.

Wie das mittlerweile zum US-Elektronikhersteller Littelfuse gehörende Unternehmen mitteilte, wird seitens des Produktionspartners im Wafer-Bereich die Fertigungslinie für den Z80 eingestellt. Unternehmen, die Bedarf an weiteren Z80 haben, können nun ein letztes Mal Aufträge abgeben. Die Frist dafür läuft bis 14. Juni. Danach werden die Aufträge gesichtet und anschließend für die Herstellung eingebucht, ehe der letzte Produktionslauf beginnt.

Das Herz des Sega Master System

Der Zilog Z80 wurde im Laufe der Zeit in allerlei Komponenten verbaut. Eine große Rolle spielte er aber für die zunehmende Verbreitung von Videospielen. So diente er verschiedenen Arcade-Machinen und Konsolen als zentrales Rechengehirn. Unter anderem verbaute Sega ihn im Master System und im SG-1000. Beliebt war er auch als Bestandteil von Synthesizern, ebenso fand er Verwendung im militärischen Bereich. Texas Instrument setzte ihn für zahlreiche Taschenrechner ein, darunter den legendären TI-84. Im Sinclair ZX Spectrum, einen der bekanntesten frühen Homecomputer, war er ebenfalls zu finden.

Eine frühe Version des Zilog Z80 im weißen Keramikgehäuse.
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Seine Popularität führte auch zu kompatiblen Nachbauten durch andere Firmen. In Nintendos Gameboy kam etwa ein Sharp SM83 zum Einsatz, der oft als Hybrid aus Intels 8080 und dem Zilog Z80 beschrieben wird. Zilog lizensierte die Technologie außerdem an die US-Hersteller Mostek und Synertek. Zuletzt war der Z80 vor allem für den Embedded-Devices-Markt hergestellt worden, integriert in Microcontroller mit Abwärtskompatibilität zum originalen Z80 und Z180. (gpi, 21.4.2024)