Xander Schauffele mit Trophäe
Xander Schauffele posiert mit der Trophäe. Die PGA Championship sind sein erster Major-Titel.
IMAGO/Fran Caffrey

Das Telefonat mit seinem mitgenommenen Vater musste Xander Schauffele nach dem größten Triumph seiner Karriere notgedrungen beenden. "Ich musste relativ schnell auflegen, weil er mich zum Weinen gebracht hat", sagte der Golf-Olympiasieger, der nicht mit geschwollenen Augen zur Siegerehrung gehen wollte - die Emotionen nach seinem historischen Sieg bei der PGA Championship in Louisville aber nicht verbergen konnte.

Zum ersten Mal triumphierte der 30 Jahre alte US-Amerikaner, Sohn eines deutschen Vaters und einer französischen Mutter, bei einem Major - und das gleich mit einem Rekordergebnis. Mit nur 263 Schlägen und 21 unter Par stellte er im Valhalla Golf Club eine Bestmarke für die wichtigsten vier Turniere der Tour auf.

Für Schauffele war es der erste Sieg auf der Tour seit seinem Erfolg bei den Scottish Open 2022 - er machte ihn mit einem Birdie am letzten Loch perfekt und setzte sich mit einem Schlag Vorsprung vor Bryson DeChambeau durch. "Ich war tatsächlich ein bisschen emotional, als der Putt reingerollt ist. Es ist ja schon eine Weile her, dass ich etwas gewonnen habe", sagte die neue Nummer zwei der Weltrangliste. Schauffele kassierte ein Preisgeld von 3,3 Millionen Dollar.

Österreichische Vorfahren

Sportlicher Erfolg liegt dabei in Schauffeles Genen. Ein Urgroßvater, Johann Hoffmann, war österreichischer Fußball-Nationalspieler und gewann Meisterschaften mit vier verschiedenen Vereinen, darunter zwei mit Rapid Wien. Ein anderer Uropa, Richard Schauffele, trat für den VfB Stuttgart gegen den Ball, ehe er mit 25 zur Leichtathletik wechselte und mehr als 40 Landesmeistertitel im Diskuswurf, Speerwurf und Kugelstoßen gewann.

Papa Stefan Schauffele, der Enkel der beiden und ehemaliger Zehnkämpfer, begleitet die Karriere seines Sohnes Xander als Schwungtrainer. Schon den Olympiasieg 2021 in Tokio hatte Xander seinem Vater gewidmet.

In Louisville im US-Bundesstaat Kentucky hatte Schauffele schon am ersten Tag mit lediglich 62 Schlägen die Weichen für seinen Premierensieg gestellt - auch das ist ein Rekord für Major-Turniere. Der Norweger Viktor Hovland kam mit 18 Schlägen unter Par auf Rang drei.

Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler beendete den Wettkampf nach turbulenten Tagen und einigen Stunden in Polizeigewahrsam mit 13 Schlägen unter Par auf dem geteilten achten Platz. Der zweimalige Masters-Sieger soll den Anweisungen der Polizei nicht Folge geleistet haben, die einen tödlichen Verkehrsunfall mit einem Fußgänger untersuchte. Scheffler hatte versucht, mit seinem Auto einen Stau zu umfahren. Dabei soll er einen Polizisten leicht am Handgelenk verletzt haben. Der Weltranglistenerste wurde daraufhin in Handschellen zu einer Polizeistation gebracht und erkennungsdienstlich behandelt.

Der Österreicher Sepp Straka war wie US-Superstar Tiger Woods am Freitag am Cut gescheitert. (sid, APA, red, 20.5.2024)