Der Reisefotografie-Blog Capture the Atlas hat die siebente Ausgabe seines jährlichen "Milky Way Photographer of the Year" veröffentlicht, eine Sammlung mit den besten Fotos der Milchstraße. Diese Zusammenstellung wird immer Ende Mai während des Höhepunkts der Milchstraßensaison veröffentlicht und soll die Schönheit unserer Galaxie zeigen. Hier eine Auswahl:

"A Clear Welcome"

Milchstraße, Patagonien, Fitz Roy
Francesco Dall'Olmo zu diesem Foto: "Dies war das erste Foto, das ich in Patagonien gemacht habe. Entgegen der Erwartungen von Kälte, Regen und Wind war unsere erste Begegnung mit diesen Landschaften ungewöhnlich: Fast drei Tage lang war der Himmel klar. Als ich gegen 7 Uhr morgens an der Lagune ankam, machte ich sofort Aufnahmen vom Himmel. Kurz darauf fotografierte ich den Vordergrund, wo die Dämmerung bereits eingesetzt hatte. Das bescherte mir ein seltenes Foto von Fitz Roy, eingerahmt vom Milchstraßenbogen."
Francesco Dall'Olmo/2024 MILKY WAY PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

"Atmospheric Fireworks"

Milchstraße, Schloss, Dordogne, Frankreich
"Letzten Winter wagte ich mich an den Fuß einer mittelalterlichen Burg in Frankreich, um den 'Winterbogen' der Milchstraße zu fotografieren. Neben dem atemberaubenden Himmelsgewölbe erhellte ein außergewöhnliches Leuchten den Himmel, das an mehrfarbige Wolken erinnerte. Dieses natürliche Phänomen entsteht durch eine chemische Reaktion in der oberen Atmosphäre, die ein schwaches Licht aussendet, das als Chemilumineszenz bekannt ist. Der Panoramablick erstreckt sich über 180 Grad und zeigt den gesamten Milchstraßenbogen. Von links nach rechts: Sirius und das Sternbild Orion, Mars, die Plejaden, der Kaliforniennebel, Kassiopeia, der Perseus-Doppelsternhaufen und die Andromeda-Galaxie", berichtet Julien Looten, dem diese Aufnahme gelungen ist.
Julien Looten/2024 MILKY WAY PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

"Milky Way at Morning Glory Pool"

Milchstraße, Yellowstone-Nationalpark, Wasser
Morning Glory ist eine berühmte heiße Quelle im Yellowstone-Nationalpark, die durch hydrothermale Erscheinungen geformt wurde, die einen lebendigen Lebensraum für mikroskopisch kleine Organismen bilden. Ursprünglich war sie azurblau wie die berühmte Grand Prismatic Spring, doch menschliche Eingriffe und Verschmutzung haben ihr Wasser in ein auffälliges Grün verfärbt. Im Gegensatz zu anderen Quellen bleibt Morning Glory ruhig und ermöglicht nachts die Reflexion des Sternenlichts. Auf diesem Foto spiegelt das Becken den Skorpion, insbesondere Antares, vor einem klaren, dunklen Himmel und einer brillanten Milchstraße. Die große Höhe und die geringe Lichtverschmutzung verstärken das Himmelsschauspiel. "In einer warmen Sommernacht habe ich dieses Foto mit einer Hand gemacht, während ich mit der anderen Hand das Bärenspray fest im Griff hatte!", schildert Jerry Zhang. "Aber trotz der Angst vor wilden Tieren war es eine sehr angenehme Nacht, die ich allein mit den Sternen um mich herum verbracht habe."
Jerry Zhang/2024 MILKY WAY PHOTOGRAPHER OF THE YEAR

"Blooming Bottle Tree"

Milchstraße, Insel, Flaschenbaum
Der Nachthimmel auf Sokotra (Jemen) ist besonders finster. "Aber es war nicht nur der dunkle Himmel – es waren die fremdartig aussehenden Hintergründe, die mir den Atem raubten", schildertRositsa Dimitrova."Die prächtigen Flaschenbäume von Sokotra sind in voller Blüte besonders schön. Sie blühen nur für ein paar Wochen im Februar und März, und es ist ein faszinierender Anblick, den man immer wieder erleben möchte."
Rositsa Dimitrova/2024 Milky Way Photographer of the Year

"Road to Winter Paradise"

Milchstraße, Berge
Am Passo Giau in Italien hat Andrea Curzi dieses Panoramafoto der Milchstraße aufgenommen.
Andrea Curzi/2024 Milky Way Photographer of the Year

"Sand Path"

Wüste, Felsen, Milchstraße
Hugo Valle über dieses Bild: "Als ich Fotos von der Weißen Wüste in Ägypten sah, wusste ich sofort, dass ich dorthin musste. Es dauerte zwei Jahre, bis ich die Reise endlich antrat. Die Tage sind heiß und die Nächte etwas kühler und gehen in dieser faszinierenden Landschaft schnell vorbei. Der Nachthimmel gehört zu den besten, die ich je gesehen habe, und die bizarren Felsformationen, die von Wind und Sand geformt wurden, machen die Auswahl der Fotomotive zu einer Herausforderung."
Hugo Valle/2024 Milky Way Photographer of the Year

"Desert Bloom"

Blumen, Felsformationen, Milchstraße
Wildblumen blühen vor einer Gruppe von Felspyramiden (Hoodoos) namens Three Sisters im Goblin Valley State Park in Utah. Der Park liegt in einer abgelegenen Ecke des Colorado-Plateaus und abseits der großen städtischen Zentren und bietet einen der dunkelsten Himmel der USA.
Marcin Zajac/2024 Milky Way Photographer of the Year

"The Vanity of Life"

Schlucht, Felsen, Milchstraße, Mensch
Das Konzept hinter dieser Aufnahme besteht darin, den starken Kontrast zwischen der Weite des Kosmos und der Winzigkeit der Menschheit hervorzuheben. "Die Komposition lenkt den Fokus des Betrachters absichtlich auf eine kleine Figur, um unsere Unbedeutendheit im großen Plan des Universums zu unterstreichen, während der majestätische Kern der Milchstraße den Hintergrund dominiert", erklärt Mihail Minkov, der dieses Foto im Wadi Rum in Jordanien aufgenommen hat.
Mihail Minkov/2024 Milky Way Photographer of the Year

"Starlight Therapy"

Berg, Zelt, Hütte, Milchstraße
"Der Aoraki/Mt. Cook-Nationalpark (Neuseeland) hat mir immer Freude und interessante Geschichten beschert, ganz gleich, wann ich ihn besuche", schildert Kavan Chay. "Die Nacht unter dem Sternenhimmel war atemberaubend. Perfekte Nächte wie diese lassen einen die Gelegenheit schätzen, Zeuge all dessen zu sein."
Kavan Chay/2024 Milky Way Photographer of the Year

"Rainbow Valley"

Australien, Milchstraße, Sandsteinfelsen
Baillie Farley über dieses Foto: "Meine Reise in das zentralaustralische Outback war eine unglaubliche Erfahrung, bei der ich die raue Weite des Outbacks und einige der dunkelsten Nachthimmel der Welt kennenlernen durfte. Dieses Bild fängt die atemberaubende Szene im Rainbow Valley Conservation Reserve (Australien) ein, wo sich die südliche Milchstraße anmutig über einer bemerkenswerten Formation aus bunten Sandsteinfelsen spannt. Dieses Gebiet strahlt einen einzigartigen Charme aus, mit seinen leuchtenden Farben und atemberaubenden geologischen Formationen, die eine faszinierende Landschaft schaffen." (Markus Böhm, 22.5.2024)
Baillie Farley/2024 Milky Way Photographer of the Year