Zum ersten Mal hat heuer eine nichtbinäre Person gewonnen.
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In der queeren Szene ist der Eurovision Song Contest (ESC) sehr beliebt. Auch Beiträge von Menschen, die sich nicht klar einem Geschlecht zuordnen, gab es schon häufiger. Zehn Jahre ist der Song-Contest-Triumph von Conchita Wurst her, die den Sieg nach Österreich holte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat nun den Eurovision Song Contest (ESC) und indirekt auch den Schweizer Siegesbeitrag von Nemo kritisiert. Er warf dem ESC vor, "Geschlechtsneutralität" zu fördern und traditionelle Familienwerte zu untergraben.

In Kommentaren nach einer Kabinettssitzung bezeichnete Erdoğan den Wettbewerb als eine Plattform für "soziale Korruption", wie die Nachrichtenagentur Ansa am Dienstag berichtete. Erdoğan lobte dabei die Entscheidung seiner Regierung, nicht mehr am ESC teilzunehmen – seit 2013 ist die Türkei nicht mehr dabei.

Erdoğans Äußerungen folgten als Reaktion auf den Schweizer Sieg beim diesjährigen ESC. Nemo hatte am 11. Mai mit seinem Song The Code den insgesamt dritten ESC-Sieg für die Schweiz seit der ersten Durchführung des größten Musikwettbewerbs der Welt 1956 geholt. Nemo ist der erste nichtbinäre Gewinner des ESC: Nemo sagt von sich, sich weder als Mann noch als Frau zu fühlen. (APA, red, 22.5.2024)